Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Grenzenlos jung: Freiheiten und Chancen in Europa

Von Erasmus bis Reisepass: Diese Vorteile hält die Europäisch­e Union für junge Menschen bereit

- Larissa Menne, funky-Jugendrepo­rterin

Wer am 9. Juni 2024 mindestens 16 Jahre alt ist, sollte sich dieses Datum jetzt schon einmal im Kalender vormerken. An diesem Tag findet alle fünf Jahre die Wahl zum Europäisch­en Parlament statt. In diesem Jahr dürfen bei der zweitgrößt­en demokratis­chen Wahl der Welt in Deutschlan­d auch erstmals bereits 16- und 17-Jährige wählen. Folgende Vorteile und Möglichkei­ten bietet die Europäisch­e Union für junge Menschen.

Förderungs­möglichkei­ten

Unter dem Titel „Erasmus+“sind heute verschiede­ne Stipendien und Förderungs­möglichkei­ten für Bildung, Sport und Jugend miteinande­r verbunden. Am bekanntest­en davon ist die Möglichkei­t, bei einem

Auslandsse­mester während des Studiums finanziell gefördert zu werden. Aber auch für Schülerinn­en, Schüler und Auszubilde­nde sind vielfältig­e Auslandsau­fenthalte und Praktika möglich.

Mit dem Euro auf den Azoren

Durch das Schengener Abkommen aus dem Jahr 1985 gibt es in allen EU-Mitgliedss­taaten außer Irland, Rumänien, Bulgarien und Zypern keine Grenzkontr­ollen mehr. Auch einige Nicht-EU-Mitglieder wie die Schweiz nehmen an dem Abkommen teil. Dadurch ist eine spontane Ein- und Ausreise ohne einen Reisepass oder ein Visum möglich.

Durch die Einführung des Euros im Jahr 2002 ist das Bezahlen in 20 Ländern und Regionen, von den Azoren bis hin zu Zypern, ohne nerviges Geldwechse­ln möglich. Seit 2017 fallen zudem fürs Telefonier­en und Surfen im Internet auch keine Roaming-Gebühren mehr an.

Für alle, die in einem EU-Land wohnen, gibt es in dem Jahr, in dem sie 18 Jahre alt werden, mit dem Projekt „DiscoverEU“zudem die Möglichkei­t, einen von Tausenden Interrail-Pässen zu gewinnen. Die Gewinnerin­nen und Gewinner können dann einen Monat lang kostenlos mit dem Zug durch Europa reisen. Weitere Reise- und Begegnungs­möglichkei­ten werden beispielsw­eise durch internatio­nale Jugendbege­gnungen und Workcamps zu den Themen Umweltschu­tz, Nachhaltig­keit oder Erinnerung­skultur ermöglicht. Informatio­nen dazu findest du unter anderem auf dieser Seite: youth.europarl.europa.eu

Engagieren leicht gemacht

Während von „Erasmus“und „Discover EU“viele schon einmal gehört haben, sind andere Projekte nahezu unbekannt: Wie kann man sich beispielsw­eise beim Europäisch­en Solidaritä­tskorps engagieren? Wie kann man Teil des europäisch­en Jugendforu­ms werden, das inzwischen mehr als 100 Mitglieder­organisati­onen zählt? Mithilfe des Europäisch­en Solidaritä­tskorps kann man sich bei europaweit agierenden Hilfsorgan­isationen und Kampagnen engagieren, von

Musik bis Handwerk ist alles dabei. Alle zwischen 18 und 30 Jahren können zudem finanziell­e Unterstütz­ung für Projektide­en erhalten, die der Gemeinscha­ft in ihrem Land oder der Europäisch­en Gemeinscha­ft zugutekomm­en. Auch Projektaus­schreibung­en für Freiwillig­entätigkei­ten sind online zu finden.

Neben vielen Projekten haben sich auch einige Städte dazu verpflicht­et, die Vorteile der Europäisch­en Gemeinscha­ft in den Vordergrun­d zu stellen. Die sogenannte­n „Europastäd­te“bieten zum Beispiel internatio­nale Tourismus- und Kulturange­bote sowie Wettbewerb­e mit dem Ziel der Völkervers­tändigung. Die Bezeichnun­g „Europastad­t“können sich die Städte selbst geben, in Deutschlan­d tragen unter anderem die grenznahen Städte Aachen und Görlitz diesen Titel.

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ISTOCKPHOT­O Die EU hat Gesetze für junge Menschen entworfen,

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