Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Bischofferode überrascht den Favoriten
Fußball-Landesklasse: Der Tabellenvorletzte gewinnt knapp 4:3 in einer hektischen Partie gegen Siemerode
Totgesagte leben länger. Dieses alte Zitat hatte wahrhaftige Bedeutung für den VfB Bischofferode, der als Tabellenletzter und sicherer Absteiger in der FußballLandesklasse Grün-Weiß Siemerode mit 4:3 (3:0) besiegte und von den treuen Fans nach Spielschluss umjubelt wurde.
Kaum wiederzuerkennen waren die Hausherren um Mannschaftskapitän Lennart Czosnyka gegenüber den hohen Niederlagen der jüngsten Vergangenheit in Auleben, Artern und bei Union Erfurt. Mit schnellen Angriffen brachten sie die favorisierten Gäste ein ums andere
Mal in Verlegenheit, gingen durch Linus Czosnyka mit seinem ersten Tor für die Bischofferöder früh in Führung.
Die Gäste haderten mit Schiri Roland Hillig, der nach einem Foul an Linus Czosnyka und einer Abwehr mit dem Arm bei einem Schuss des jungen Alexander Wand jeweils auf den ominösen Punkt zeigte. Der routinierte Lukas Steijskal, der gemeinsam mit Linus Czosnyka für viel Gefahr sorgte, ließ sich beide Chancen nicht entgehen.
Die Siemeröder, die wesentlich mehr Spielanteile besaßen, vergaben eine große Gelegenheit durch David Gutberlet und scheiterten einige Male am glänzend reagierenden Blümel-Vertreter Justus Streicher zwischen den Pfosten. Auch nach dem Wiederanpfiff blieben die Hausherren mit ihren Kontern gefährlich, verpassten durch Wand und Stejskal aber das 4:0.
Dieses erzielte der 43-jährige Stejskal mit seinem Treffer, als er einen Fehler des noch zehn Jahre älteren Mathias Weilandt im Siemeröder Kasten ausnutzte. Als nach Elias Weidemannn auf der Gegenseite Kapitän Maik Aschenbach die Gelb-Rote Karte sah, wurde es etwas geräumiger auf dem Kunstrasen. Die Siemeröder gaben nie auf und kamen noch zu drei Treffer durch Abwehrchef Adrian Konrad sowie Mariusz Wolanski (2).
Als die Zuschauer in der Nachspielzeit schon den Ausgleichstreffer bei der drückenden Überlegenheit der Gäste, die zweimal am Aluminium scheiterten, befürchteten, pfiff der stark kritisierte Referee ab. „Das war ein Sieg des größeren Willens“, sagte Bischofferodes FußballLegende Werner Schmidt nach den 90 aufgeheizten Minuten. Interimscoach Renè Grasshoff lobte den kämpferischen Einsatz sowie die Laufbereitschaft seiner Schützlinge. Demgegenüber haderten die Siemeröder mit den Entscheidungen des Unparteiischen und mit den zahlreich vergebenen Möglichkeiten, die ihnen auch schon gegen Arenshausen den Sieg verwehrten.