Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Eichsfelder am schnellsten in Nordthüringen
Die Anzahl der Unfälle in der Region steigt im Jahr 2023 an. Es gibt aber auch erfreuliche Nachrichten
Die Polizei in Nordthüringen musste im vergangenen Jahr zu mehr Unfällen ausrücken als im Jahr 2022. Das geht aus den Zahlen der Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2023 hervor. 8288 Unfälle ereigneten sich im Bereich der Landespolizeiinspektion (LPI) Nordhausen, der sich über den Landkreis Eichsfeld, Nordhausen sowie den Unstrut-Hainich-Kreis und Kyffhäuserkreis erstreckt.
Die Hauptunfallursache habe sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert, erklärte Matthias Bollenbach, Leiter der LPI, bei der Vorstellung der Statistik. Mit 32,8 Prozent führen überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit zu den meisten Unfällen. Bollenbach nennt auch die Gründe, warum dies so ist. Die Straßen sind in Nordthüringen gut ausgebaut. „Im Landkreis Eichsfeld wird am schnellsten gefahren“, sagt der Polizeidirektor, was ihn aber auch nicht verwundere, denn dort sei das Straßennetz besonders gut ausgebaut.
Und im Eichsfeld ist die Zahl der Unfälle 2023 auch am stärksten in Nordthüringen angestiegen. Es wurden 2214 Ereignisse registriert. Eine Steigerung von acht Prozent im Vergleich zu 2022. Auch in den anderen Kreisen stieg die Zahl der Unfälle: Im Unstrut-Hainich-Kreis um 3,2 Prozent auf 2480, im Landkreis Nordhausen um ein Prozent auf 1911 und im Kyffhäuserkreis um 2,4 Prozent auf 1683 Unfälle.
Bei den Verkehrsunfällen mit Personenschäden ist ein Rückgang in Nordthüringen um 85 auf 853 zu verzeichnen. Von den 853 Fällen wurden im Landkreis Eichsfeld 229 im vergangenen Jahr registriert. Das sind 17,9 Prozent weniger als noch im Jahr 2022. Auch bei den Verkehrsunfällen mit Getöteten ist ein Rückgang um 33,3 Prozent auf vier
zu verzeichnen. Ebenso sind die Unfälle mit Verletzten weniger geworden. Im vergangenen Jahr nahmen die Polizeibeamten im Eichsfeld davon 225 auf, 17,5 Prozent weniger als im Jahr 2022.
Jedoch haben die Verkehrsunfälle mit einem Sachschaden um 12,1 Prozent auf 1985 zugelegt. „Die Autos werden immer sicherer“, sagt
Matthias Bollenbach zur Erklärung der Zahlen, lässt aber auch nicht unerwähnt, dass jeder Unfall einer zu viel ist. Einfluss könne man nur bei der Hauptunfallursache Geschwindigkeit mit präventiven Maßnahmen nehmen. Bollenbach nennt in diesem Zusammenhang die Geschwindigkeitsmessungen und auch den Blitzermarathon am
vergangenen Freitag. Weitere Unfallursachen in Nordthüringen sind laut der aktuellen Verkehrsunfallstatistik Nichtbeachtung der Vorfahrt (22,6 Prozent), Unterschreitung des Sicherheitsabstandes (16,1 Prozent), fehlerhaftes Abbiegen oder Wenden (16,4 Prozent) sowie Fahren unter Alkoholeinwirkung (14,3 Prozent).