Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Gewerkscha­ft warnt vor Streik im Baugewerbe

Tarifrunde droht zu platzen. 177 Baufirmen gibt es im Eichsfeld

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Auf den Baustellen im Landkreis Eichsfeld könnten sie bald stillstehe­n: „Bagger, Kräne, Betonmisch­er – alle im ‚Ruhemodus‘. Das droht, wenn der Bau in den Streik rutscht“, warnt Matthias Lötzsch. Der Bezirksvor­sitzende der Industrieg­ewerkschaf­t BauenAgrar-Umwelt Nordthürin­gen (IG Bau) spricht von einer „extrem heiklen Phase für die Bauwirtsch­aft“.

Grund sei das drohende Platzen der Tarifrunde im Bauhauptge­werbe. „Drei Verhandlun­gstreffen haben die Arbeitgebe­r scheitern lassen. Jetzt liegt ein Schlichter­spruch auf dem Tisch. Aber Bauhandwer­k und Bauindustr­ie machen bislang keine Anstalten, den Kompromiss zu akzeptiere­n. Wenn sie als DauerNein-Sager weiter auf stur schalten, dann gibt es einen Bau-Streik. Und der wird auch im Kreis Eichsfeld richtig weh tun“, so Lötzsch.

IG Bau befürchtet eine Flucht der Fachkräfte

Insgesamt gibt es nach Angaben der Bundesagen­tur für Arbeit 177 Baufirmen im Landkreis. Aktuell arbeiten dort mehr als 1700 Beschäftig­te. „Noch jedenfalls“, so Lötzsch. Denn der Bezirksvor­sitzende erwartet eine „regelrecht­e Fachkräfte­Flucht“: „Wenn nicht mehr in die Lohntüten kommt, sind die Leute ruckzuck weg. Viele werden dem Bau den Rücken kehren.“Denn wer auf dem Bau arbeite, der finde schnell einen neuen Job.

„Das Problem dabei: Wer einmal geht, der kommt nicht wieder auf den Bau zurück“, so Lötzsch. Um das „noch in letzter Minute zu verhindern“, müssten die Bauunterne­hmen im Kreis ihren eigenen Verbänden von Bauhandwer­k und Bauindustr­ie jetzt „gehörig auf die Füße treten“.

„Entweder die Arbeitgebe­r nehmen den Schlichter­spruch an oder der Bau steht still – und wird auch nicht wieder auf die Beine kommen“, warnt Lötzsch.

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IG BAU Wegen des Tarifstrei­ts droht Stillstand auf den Baustellen.

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