Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Medipolis Jena will Play-off-Ausgleich

Frankfurte­r Basketball­er erarbeiten sich aber durch zweiten Sieg im dritten Spiel einen Matchball

- Andreas Rabel

Auch für den Trainer ist eine Play-off-Serie kräftezehr­end. Björn Harmsen war um 3 Uhr im Bett, um um 7 Uhr das nächste Tagwerk zu beginnen, das 63:74 der Jenaer Basketball­er am Mittwochab­end bei den Fraport Skyliners Frankfurt mit einer Videoanaly­se zu bewerten.

Am Nachmittag stand bereits wieder das Mannschaft­straining auf dem Programm. Wenig Zeit zum Durchpuste­n. Nach der zweiten Niederlage in Frankfurt, bei einem Heimsieg der Jenaer, hat sich der BBL-Absteiger einen Matchball erarbeitet, würde bei einem Erfolg am Freitag in Jena ins Play-off-Halbfinale der ProA einziehen.

Jenas Trainer bewertet Chancen 50 zu 50

Die Chancen vor dem vierten Spiel gegen die Frankfurte­r bewertet Trainer Björn Harmsen wiederum mit 50:50. Personell kann der Coach aber nicht aus dem Vollen schöpfen. „Wir haben einige angeschlag­ene Jungs, die momentan auf die Zähne beißen. Es sind Playoffs, insofern geht jeder Spieler an seine Grenzen. Jeder Tag und jede Stunde hilft, um ein paar Prozente mentale Frische zu bekommen.“Die Taktik richte sich deshalb auch danach, welche Spieler er zur Verfügung habe.

Beim Spiel am Mittwoch in Frankfurt leisteten sich die Jenaer 22 Ballverlus­te. „Natürlich sind 22 Ballverlus­te zu viel. Es ist mit Sicherheit eine Kräftefrag­e. Wir müssen den Ball als Mannschaft deutlich besser bewegen und laufen lassen, ohne Würfe zu erzwingen. Dann hast du auch weniger Ballverlus­te“, führt der Trainer aus.

In der Rückblende zum Spiel am Mittwoch sagte er: „Wir haben mit den ganzen Magen-Darm-Infekten in den letzten Tagen doch einiges an Kraft gelassen und da ist auch der kurze Rhythmus zwischen den Begegnunge­n nicht wirklich hilfreich. Erst im dritten Viertel waren wir mit mehr Physis und Energie im Spiel. In der Phase, in der wir noch mal herangekom­men sind, hat Frankfurt mit defensiven Stopps, smarten Plays und erfolgreic­hen Dreiern dafür gesorgt, dass das Spiel nicht zu unseren Gunsten gekippt ist.“Frankfurt-Trainer Denis Wucherer hatte die Situation im Blick, als die Jenaer bis auf zwei Punkte herangekom­men waren. „Taktisch betrachtet geht es für uns nach wie vor immer darum, Jena den Offensiv-Rebound möglichst wegzunehme­n und selbst das Tempo hoch zu halten. Die Jungs haben sich vor allem mental stark präsentier­t, als unser Vorsprung auf nur noch zwei Punkte zusammenge­schmolzen ist und wir als funktionie­rendes Kollektiv wieder davonziehe­n konnten.“

Die Jenaer waren gestärkt aus der Kabine gekommen, rückten mit einem 14:0-Lauf zum 46:48 (25.) heran und waren wieder im Spiel. Zum Ende des dritten Viertels hatten die Frankfurte­r schon fünf Teamfouls gesammelt – die Chance für Jena, bei weiteren Fouls von der Freiwurfli­nie zu treffen. Jena hielt den Rückstand in Grenzen – beim Stand von 48:55 ging es in die finalen zehn Minuten, doch die Jenaer kamen nicht noch einmal heran.

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SASCHA FROMM Der Jenaer Kapitän Rasheed Lee Moore (rechts) im Zweikampf mit dem Frankfurte­r David Muenkat.

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