Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Wolfsburger Fußballerinnen feiern zehnten Pokalerfolg in Serie
Team von Trainer Tommy Stroot gelingt im Finale von Köln verdienter 2:0-Sieg gegen Meister Bayern München
Der VfL Wolfsburg bleibt das Maß der Dinge im DFB-Pokal der Frauen. Vor allem dank einer überzeugenden ersten Hälfte holte der Club zum zehnten Mal in Serie den Cup und ließ gleichzeitig den Double-Traum von Meister FC Bayern München platzen. Beim 2:0 (2:0) am Donnerstag im mit 44.400 Zuschauern ausverkauften Kölner Stadion trafen Jule Brand (14. Minute) und Dominique Janssen (40.) für den VfL. Die Bayern-Fußballerinnen müssen damit weiter auf ihren zweiten Pokal-Titel warten.
Vor einer stimmungsvollen Kulisse und unter den Augen von Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier war am Ende eben alles wie immer seit 2015: Die Silbertrophäe wandert nach Wolfsburg, obwohl VfL-Coach Tommy Stroot mit dem Scheitern in der Champions-League-Qualifikation und der verpassten Meisterschaft eine schwierige Saison moderieren musste.
Die größeren und kleineren Sorgen dieser Runde schob der VfL im Finale aber locker beiseite, wirkte frisch und forsch. Für den ersten Torschrei sorgten die Wolfsburgerinnen bereits in der Anfangsviertelstunde. Brand zog aus 17 Metern wuchtig ab, der Ball setzte kurz vor Bayerns Torhüterin Mala Grohs auf, die ins Leere griff und deshalb ziemlich unglücklich aussah. An der Keeperin lag es aber nicht, dass der Meister verlor. Vor allem in der ersten Hälfte fanden die Münchnerinnen überhaupt nicht statt. Zu behäbig wirkte das Spiel in die Spitze, und defensiv taten die Bisse der
Wölfinnen oft weh. Janssens 2:0 per Kopf nach einer von Ex-Nationalspielerin Svenja Huth geschlagenen Ecke war hochverdient, da nur Wolfsburg zu Großchancen kam. Bei den Münchnerinnen sorgte einzig Giulia Gwinn für einen Farbtupfer, als sie nach einer Einwurf-Entscheidung zugunsten der Wolfsburgerinnen den Ball wütend auf den Rasen knallte und dafür die Gelbe Karte kassierte. „Zieht den Bayern die Lederhosen aus“, sangen die VfL-Fans kurz vor der Pause.
Die Bayern-Fans sahen erst nach knapp einer Stunde die erste Topchance ihres Teams, als Lea Schüller nach Klara Bühls Eckball an ihrer stark reagierenden Nationalteam-Kollegin Merle Frohms scheiterte. Trotz eines verbesserten Auftritts im zweiten Durchgang fehlten den Münchnerinnen auch in der Schlussphase die Mittel, um die Wolfsburgerinnen ernsthaft in Gefahr zu bringen.