Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Siemerode siegt im Derby gegen Wüstheuterode vor 400 Zuschauern
Fußball-Landesklasse: Wie die Grün-Weißen im brisanten Prestigeduell trotz Unterzahl auf eigenem Platz die drei Punkte einfahren
Grün-Weiß Siemerode hat das Fußball-LandesklassenDerby gegen Germania Wüstheuterode für sich entschieden. Am Abend vor Himmelfahrt besiegten die Hausherren den lokalen Kontrahenten vor 400 Zuschauern mit 2:0 (0:0), zogen damit in der Tabelle nach Punkten mit der Germania gleich und überflügelten sie sogar aufgrund der besseren Tordifferenz.
Nach torlosen ersten 45 Minuten brachte Siemerodes Torjäger Artem Pocitari das Heimteam in der 56. Minute mit seinem 14. Saisontreffer in Front. Winter-Zugang Carl Henry Desir machte dann eine Viertelstunde
vor Ablauf der regulären Spielzeit mit dem sehenswerten 2:0 alles klar. Auch die Gelb-Rote Karte für Christoph Thüne (83.) brachte die Siemeröder in der Endphase nicht mehr von ihrem dreifachen Punktgewinn ab. Und der sei „verdient“, wie Siemerodes Spielertrainer Maik Aschenbach nach dem Abpfiff glücklich befand. Der Linksfuß hatte den Führungstreffer seiner Farben mit einer energischen Einzelleistung vorbereitet. Pocitari vollstreckte dann aus fünf Metern. Tobias Trümper im Wüstheuteröder Tor war zwar noch am Ball, aber nicht mehr entscheidend. „Artem macht die Dinger einfach“, lobte Aschenbach die Vollstreckerqualitäten seines Mitspielers. Sehenswert war das 2:0. Desir, vom niedersächsischen TSV Nesselröden gekommen, zog von außen nach innen und versenkte den Ball in der oberen Ecke. „Fast wie Arjen Robben, nur spiegelverkehrt“, lobte Aschenbach.
Die Hausherren hatten allerdings Glück, in der ersten Halbzeit nicht in Rückstand geraten zu sein. Wüstheuterode war in den ersten 30 Minuten besser und gefährlicher, nutzte aber mal wieder seine Chancen nicht. „Wir sind selber Schuld. Machen wir das erste Tor, glaube ich, dass wir gewinnen“, haderte Germania-Coach André Thüne.
Doch Marcel Gerlachs Freistoß flog knapp über das Tor und sein
Schuss daneben. Siemerode stellte noch vor der Pause in der Defensive von Dreier- auf Viererkette um und hatte fortan besseren Zugriff. Speziell in Durchgang zwei sei man galliger gewesen, erklärte Aschenbach.
Die Germania dagegen, die vor allem in der Defensive auf viele Leistungsträger verzichten musste, ließ „ein bisschen nach“, wie Coach Thüne kritisch anmerkte. Und leistete zudem vor allem beim ersten Gegentreffer Schützenhilfe.
„Wir waren ja nicht schlecht heute, fahren aber wieder mit leeren Händen nach Hause. Zurzeit ist die Situation richtig bescheiden“, stöhnte ein enttäuschter Thüne nach der Derbyniederlage.