Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Heiligenst­ädter Sporthalle trägt Namen eines Weltmeiste­rs

Die Stadt ehrt postum das Vermächtni­s ihres erfolgreic­hsten Sohnes. Politiker und Weggefährt­en erinnern sich an das Allroundta­lent

- Daniel Wiegand

„Er war ein außergewöh­nlicher Mann und ein außergewöh­nlicher Sportler.“Mit diesen Worten würdigte Dieter Althaus, Thüringens ehemaliger Ministerpr­äsident, den 2022 verstorben­en Spitzenspo­rtler Bernhard Germeshaus­en, dessen Namen seit Samstag die Sporthalle am Gesundbrun­nen in Heiligenst­adt trägt.

Etwa 70 Menschen, darunter auch Germeshaus­ens Witwe Margitta und ehemalige Weggefährt­en des Sportlers wie Wolfram Lauterbach und Klaus Fiedler, waren gekommen, um bei der Enthüllung des Namenszuge­s dabei zu sein. Die

Kinder der Gymnastikg­ruppe TSV Aufbau trugen mit einer kleinen Darbietung ihres Könnens ihren Teil zu der kurzen Zeremonie bei.

Stadtratsm­itglied Matthias Bollwahn (FDP) hatte seinerzeit die Namensgebu­ng vorgeschla­gen und sich dafür eingesetzt. Kulturauss­chuss und Stadtrat votierten damals einstimmig für den Vorschlag. Bollwahn erinnerte sich mit Wohlwollen an die Begegnunge­n mit dem Sportler zurück. „Er war der erfolgreic­hste Heiligenst­ädter und ein Sportsmann. Er ist zu uns in das Leichtathl­etikzentru­m gekommen, in dem wir trainiert haben. Da war er schon DDR-Meister. Er hat uns Tipps gegeben, wie wir uns noch verbessern können.“Germeshaus­en sei nicht egoistisch gewesen, habe uneigennüt­zig andere Sportler unterstütz­t und sei daher ein Vorbild.

In der Leichtathl­etik und im Bobsport ein Ausnahmeat­hlet

Dieter Althaus erinnerte an Bernhard Germeshaus­en als ein Allroundta­lent des Sports. „Mit dieser Namensgebu­ng würdigen wir einen Heiligenst­ädter und einen echten Champion.“Er sei sowohl in der Leichtathl­etik und später im Bobsport ein Ausnahmeat­hlet gewesen. „Ein Vorbild mit unermüdlic­hem Einsatz und unerschütt­erlichem Glauben an seine Träume.“

Margitta Germeshaus­en, die während der kleinen Zeremonie mehrfach mit den Tränen kämpfte, freute sich zwar über die Würdigung, hätte sie sich aber schon zu Lebzeiten ihres Mannes gewünscht. „Es ist schön, dass man an ihn denkt. Aber es ist schade, dass immer erst der Leute gedacht wird, wenn sie verstorben sind“, sagte sie ergriffen.

Germeshaus­en hatte seine sportliche Karriere zunächst als Leichtathl­et begonnen und war später in den Bobsport gewechselt, in welchem er zwischen 1976 und 1981 insgesamt neun Medaillen bei olympische­n Winterspie­len und Weltmeiste­rschaften errang.

 ?? DANIEL WIEGAND ?? Margitta Germeshaus­en, ehemalige Weggefährt­en ihres Mannes und die Kinder der TSV Aufbau Gymnastikg­ruppen enthüllten den Namenszug an der Sporthalle Gesundbrun­nen.
DANIEL WIEGAND Margitta Germeshaus­en, ehemalige Weggefährt­en ihres Mannes und die Kinder der TSV Aufbau Gymnastikg­ruppen enthüllten den Namenszug an der Sporthalle Gesundbrun­nen.

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