Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Eichsfelder würde gern Amt des Bruders übernehmen
Rainer Polle kandidiert als Ortschaftsbürgermeister in Weißenborn-Lüderode. Sein großer Wunsch: ein Café im Dorf
Wie andernorts stehen in der Landgemeinde Sonnenstein die Zeichen auf Kommunalwahl. Am 26. Mai wird sich dort Rainer Polle (parteilos) um das Amt des Ortschaftsbürgermeisters von Weißenborn-Lüderode bewerben. Der 65-Jährige tritt als Einzelbewerber an, er kandidiert zudem für den Gemeinderat, und zwar auf der Liste „Bündnis Sonnenstein“, das er gegründet hat. Ziel des Bündnisses ist es, mit vier Kandidaten in den Gemeinderat der Landgemeinde sowie drei Kandidaten in den Ortschaftsrat einzuziehen. Sollte er die Wahl zum Ortschaftsbürgermeister
gewinnen, würde er seinem Bruder Peter Polle (CDU) im Amt nachfolgen.
„Ich habe für das Bündnis bewusst Bürger, die Ideen haben und etwas bewegen möchten, angesprochen. Der politische Hintergrund hat keine Rolle gespielt. Schön, wäre es gewesen, wenn ich mehr Frauen für die kommunalpolitische Arbeit hätte gewinnen können“, sagt Rainer Polle. Besonders wichtig, sagt er, sei es ihm, Dinge zu tun, die „für die Menschen einen Sinn ergeben“. Zudem setzt er auf Gemeinschaft. „Wir brauchen Möglichkeiten, wo Gemeinschaft erlebbar wird“, erklärt er und würde beispielsweise gern das Dorfgemeinschaftshaus
in Lüderode mehr beleben. Es sollte dort regelmäßige Angebote geben wie Vorträge, Diskussionsrunden oder einen Treff „Sahnelikör und Handarbeit“, bei dem sich die Teilnehmer austauschen.
Auch einen langgehegten Traum, ein Café, würde Rainer Polle gern etablieren. „Schließlich kommt der Erfinder der Kaffeemaschine, Hermann Eicke, aus unserem Dorf“, sagt er. „Wichtig ist es, alle im Ort mitzunehmen. Die Arbeit muss daher transparent sein. Ich möchte zusammen mit engagierten Bürgern Ideen entwickeln “, meint Polle, der auf einen „respektvollen und wertschätzenden Umgang und eine gepflegte Diskussionskultur“setzt. „Unser Dorf ist Grundzentrum in der Gemeinde Sonnenstein und verfügt über eine sehr gute Infrastruktur. Es ist eingebettet in eine wunderschöne Landschaft. Mir liegt es am Herzen, den Ort weiterzuentwickeln, vielleicht auch durch sanften Tourismus. Mein Schwerpunkt soll es sein, die Dorfgemeinschaft zu vertiefen.“Vor drei Jahren kehrte der Eichsfelder in seine Heimat zurück. Polle hat Maschinenbau studiert. Nach langjähriger Tätigkeit in der freien Wirtschaft gründete und leitete er das Yogahaus Dresden. Kommunalpolitische Erfahrung sammelte er als Bezirksstadtrat und stellvertretender Bürgermeister in Berlin-Lichtenberg.