Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Danny Flügel und sein Viererpack vom Elfmeterpunkt
Großburschlaer Kreisligafußballer verrät sein Erfolgsrezept und erinnert sich an die B-juniorenzeit, als er Tore von späteren Weltmeistern kassierte
Großburschla. Vier Elfmeter in einem Spiel sind schon ungewöhnlich. Dass alle vier für eine Mannschaft gegeben werden und ein Akteur dabei alle eiskalt versenkt, ist absolut außergewöhnlich, wenn nicht sogar einmalig. Geschafft hat das Kunststück der Großburschlaer Danny Flügel. Der 28-Jährige muss Nerven aus Stahl haben. Oder einen ruhigen Fuß. Oder beides zusammen. Mit seinem Elfmeter-viererpack (33./39./55./70.) machte er aus dem 0:1-Rückstand ein 4:1. Am Ende gewann sein Team das Kreisligaspiel gegen Hainich Berka 6:1. Wir sprachen mit dem Großburschlaer „Elfer-könig“.
Glückwunsch zu den vier Toren. Haben sie so ein irres Spiel schon mal erlebt?
Natürlich nicht. Es war wirklich ein ziemlich verrückter Nachmittag, zumal auch noch alle vier reingegangen sind. Eigentlich wechseln wir uns ja bei Elfmetern ab, denn ich habe auch schon den einen oder anderen verschossen.
Wie haben Sie die Strafraumszenen gesehen?
Aus meiner Sicht gab es da nicht viel zu diskutieren. Die Elfmeter waren alle berechtigt.
Generationen von Fußballern haben sich die Frage gestellt, wie schießt man den perfekten Elfmeter? Mit Gefühl oder mit Wucht? Was war Ihr Erfolgsrezept am Sonntag?
Stramm und abwechselnd in die Ecken. Ein bisschen Glück gehört auch dazu, denn bei zweien war Berkas Torhüter (Philip Hörschelmann) mit den Händen dran. Der erste Schuss ging links halbhoch rein, der zweit rechts unten. Den dritten habe ich (... überlegt kurz) wieder rechts unten reingeschossen und den vierten nochmal in die linke Ecke – der letzte Elfer war dann auch der beste.
Sie waren und sind noch Torhüter. Ein Vorteil, weil Sie wissen, wie der Keeper tickt?
In dieser Saison stand ich bloß zweimal im Kasten. Eigentlich spiele ich seit etwa zwei Jahren überwiegend draußen. Aber ein Vorteil könnte es durchaus sein. Ich versuche immer, nicht zum Torhüter zu schauen, um ihm keine Möglichkeit zu geben, die Ecke zu erkennen, die ich mir ausgesucht habe.
Toreschießen können Sie sogar von der Eckfahne. Wie ging das vorige Woche in Wenigenlupnitz?
Mit sehr viel Winderstützung. Ansonsten wäre das von der rechten Ecke und mit dem rechten Innenriss sicher nicht möglich, aber so nahm der Ball eine verrückte Flugbahn. Leider hat es nichts genutzt, wir haben ja mit 2:5 verloren.
Was wohl nur die wenigsten wissen, sie haben als Keeper sogar Regionalligaerfahrung... Ach ja, das war 2004/05 aber „nur“bei den B-junioren beim FC Union Mühlhausen. Zudem war ich anfangs gesperrt, weil es beim Wechsel Probleme mit dem NOFV gab. Trotzdem war es eine schöne Erfahrung. Immerhin habe ich mal gegen Toni Kroos und Jerome Boateng, die damals noch bei Hansa Rostock bzw. Hertha waren, gespielt. Dass beide mal groß rauskommen, war da schon zu sehen. Übrigens haben beide auch gegen mich getroffen.