Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Investitionsstau ist riesig
Bedingungen für den Vereinssport in Eisenach sind schwierig
In den letzten 27 Jahren ist in den Eisenacher Sportstätten (ausgenommen das Aquaplex und die Leichtathletikanlage Wartburgstation) ein riesiger Investitionsstau entstanden. Dies trifft insbesondere die Jahnhalle, die Roesehalle, die Goethehalle und die Werner-aßmann-halle. Einige Sportanlagen sind nur noch bedingt wettkampftauglich. In der Goethehalle gibt es keine Duschen. Für den Fußball bedarf es mindestens eines Kunstrasenplatzes. Für die Sportart Basketball gibt es keine normgerechte Trainings- und Wettkampfhalle (Raumhöhe). Das bedeutet, dass ansässige Vereine nur durch Ausnahmegenehmigungen ihre Punktspiele in Eisenach austragen dürfen. Auch die Volleyballer trainieren und spielen in viel zu niedrigen Hallen. Erschwerend zur ohnehin schon problematischen Hallensituation kommt hinzu, dass mit der Tribünenerweiterung in der Werner-aßmann-halle im August 2015 eine komplette Sportanlage für den Vereinssport entfallen ist. Daraus folgte, dass die Freie Turnerschaft, die Sportler des SV Blau-weiß Eisenach sowie die Vereine Lok Eisenach, SV Einheit Eisenach und der SV Wartburgstadt (SVW) Eisenach in andere Hallen umziehen mussten. Die Hallensituation verschlechtert sich jedes Jahr insbesondere zwischen dem 1. Oktober und dem 30. März, da die Fußballer im Winter ebenso Hallenzeiten benötigen. In der Saison 2016/2017 konnten die Nachwuchssportler der Sektion Fußball des SV Eintracht und die Badmintonspieler des SV Wartburgstadt Eisenach deshalb nur alle 14 Tage trainieren.
Die Quantität der vorhandenen Sportgeräte ist zu gering, sodass eine Doppelnutzung für den Schul- und Vereinssport notwendig sind. In der Regel gehören die Sportgeräte in den Schulsporthallen den Schulen. Wenn Schulen die Geräte, wenn auch begründet, nicht mehr zur Verfügung stellen, kann Vereinssport zum Teil nicht mehr ausgeübt werden. Diese Erfahrungen machte die Sektion Kindersport des SVW im letzten Jahr. Eine Einlagerung von städtischen oder vereinseigenen Sportgeräten ist aus Platzgründen nicht immer möglich.
Es wirkt sich negativ aus, dass es in den Sommerferien aufgrund der Hallenschließung keine Trainingsmöglichkeiten gibt, um sich auf die neue Wettkampfsaison vorzubereiten. Die jeweilige Wettkampfsaison beginnt regelmäßig zwei Wochen nach Ferienende. Das benachteiligt erheblich, in anderen Kommunen ist diese Praxis unüblich. Mit dem Stadtratsbeschluss für den Bau einer erstligatauglichen Handballhalle wird sich die Situation für den Schul- und Vereinssport nicht verbessern. Mit der Inbetriebnahme werden mehrere andere Sporthallen geschlossen. Zum Beispiel entfällt dann auch die Halle im Palmental und so die einzige Möglichkeit, Badminton zu spielen. Auf Grund des beschriebenen Mangels ist es nachmittags den Vereinen nicht immer möglich, ausreichend Sportangebote anzubieten. Es gibt Sportsektionen, die großen Zulauf im Kinderund Jugendbereich haben, jedoch an ihre Aufnahmekapazität stoßen. Vereinsvorständen gelingt es oft nicht, geeignete Übungsleiter für die ehrenamtliche Arbeit zu gewinnen.ich werde mich weiter im SVW als Vorstand ehrenamtlich für die Förderung des Sports engagieren. Die Aussage stimmt so nicht ganz. Fakt ist, dass der Breitensport eine deutlich höhere Wertschätzung seitens der Dachverbände benötigt. In der Sportart Fußball ist das der DFB. Viele Projekte seitens des DFB sind nicht für kleine ehrenamtlich geführte Vereine gemacht.
Ich finde, dass Eisenach ausreichend Fußballplätze hat, die dankenswerter Weise durch die Stadtverwaltung den Vereinen für den Trainings- und Wettkampfbetrieb kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Vier davon in der Kernstadt und mindestens sechs in den Ortsteilen.
Was uns noch fehlt, ist eine ordentliche Trainingsmöglichkeit für Fußballer für die Schlechtwetterperiode, da sind uns andere um Längen voraus. Stichwort Kunstrasenplatz.
„Hügellandschaften“entstehen, wenn auch bei schlechtem Wetter der Platz genutzt werden muss, was der Trainings- und Spielbetrieb notwendig macht. Auch hier wird aber versucht, das Hauptspielfeld im Trainingsbetrieb möglichst zu schonen. Damit haben alle Vereine zu kämpfen, es ist somit nicht nur ein Eisenacher Problem.
Vor dem Hintergrund der Haushaltssituation Eisenachs muss deutlich gesagt werden,