Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Bach-kantate nach Choral von Luther
Gottesdienst in Georgenkirche
Eisenach. Zu 245. Kantatengottesdienst lädt die Evangelischlutherische Kirchengemeinde Eisenach am kommenden Sonntag um 10 Uhr in die Georgenkirche, die Taufkirche Johann Sebastian Bachs, ein. Zur Aufführung kommt dabei die Kantate „Christ lag in Todesbanden“BWV 4 des Komponisten.
Diese wohl älteste bekannte Kantate Bachs bringt Martin Luthers Oster-choral „Christ lag in Todesbanden“zum Klingen. Gestaltet ist sie als freudiges „Festlied“, das den österlichen Sieg Gottes über den Tod besingt.
Luthers Theologie hat Bach entscheidend geprägt. Er hat sich vielfältig mit Werken Luthers beschäftigt und mehrere seiner Choräle vertont. Mit der St. Georgenkirche sind beide eng verbunden: Luther hat während seiner Schulzeit als Kurrendesänger in Gottesdiensten gesungen und später mehrfach hier gepredigt – so am 2. Mai 1521, zwei Tage bevor er auf die Wartburg „entführt“wurde. Johann Sebastian Bach wurde am 23. März 1685 in der Eisenacher St. Georgenkirche getauft.
Dass Bachs Oster-kantate zu Luthers Choraltext im Gottesdienst am sogenannten Hirtensonntag erklingt, ist zugleich ein Anklang an die Ausstellung „Text: Luther & Musik: Bach“, die an diesem Wochenende im Bachhaus eröffnet wird.
Im Kantatengottesdienst wirken mit der Bachchor Eisenach und das Ambrosiuskammerorchester. Die musikalische Leitung hat Kirchenmusikdirektor Christian Stötzner, der zugleich die Orgel spielt. Die Predigt hält Pfarrer Stephan Köhler.