Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Nationale Luther-ausstellung zeigt zahlreiche Exponate aus Eisenach
Die Städtischen Museen und die Wartburg-stiftung sind mit vielen Ausstellungsstücken vertreten
Eisenach. „Es kostete Kraft, sehr viel Kraft, aber es machte auch Freude“, sagte Burghauptmann Günter Schuchardt am Dienstag über die Nationale Sonderausstellung „Luther und die Deutschen“auf der Wartburg. Mit den vorangegangenen sechs Sonderausstellungen im Zuge der Lutherdekade habe man aus eigener Kraft – mit der wissenschaftlichen Abteilung der Wartburg-stiftung – auf diesen Höhepunkt im Gedenkjahr 2017 hingearbeitet. „Es hat uns viel Mühe gemacht – die Wartburg ist ein Museum mit einer Dauerausstellung und kein Ausstellungshaus“, betonte Schuchardt vor gut 50 versammelten Journalisten. Die Zeit sei gekommen für eine neue Lutherverehrung, so der Burghauptmann, schließlich liege die letzte zum 500. Geburtstag des Reformators bereits 34 Jahre zurück. „Die Ausstellung ist Teil unserer Landesgeschichte“, unterstreicht Staatssekretärin Babette Winter. Das Land Thüringen trägt aus diesem Grund mit einer Förderung von einer Millionen Euro zum Gelingen der Ausstellung bei. Der Bund finanziert mit 1,5 Millionen und die Wartburg-stiftung selbst mit 250 000 Euro die Schau zum Reformationsjubiläum. aus und schuf bildgewaltige Werke zur Dämonisierung und Verteufelung ihrer jeweiligen Widersacher. Die protestantische Propaganda um Lucas Cranach erwies sich als besonders erfindungsreich und setzte den Papst mit einer ganzen Reihe an Bildwerken unter Druck. Aus dem Fundus der Wartburg-stiftung werden einige Cranachwerke gezeigt. Auf der katholischen Gegenseite wurde ebenfalls zum Angriff geblasen, um Martin Luther anzugehen und ihn in furchterregenden Monstern, höllischen Dämonen und Teufeln zu verunglimpfen.
Die Nationale Sonderausstellung glänzt auch durch Eisenacher Exponate. Im ersten Ausstellungsraum „begrüßt“Erzengel Michael (um 1460) die Besucher. Ebenfalls im Besitz der Wartburg-stiftung ist eine Büste Luthers, die 1806 von Johann Gottfried Schadow geschaffen wurde. Der Künstler sandte einen Gipsabguss an Großherzog Carl August von Sachsenweimar-eisenach. Da die vorgesehene Nischenarchitektur nie verwirklicht wurde, erhielt die Büste beim Beschenkten einen Platz auf einem stoffumhangenen Möbelstück.
Gezeigt werden aus dem Fundus der Wartburg-stiftung auch eine ganze Reihe an Luther-gemälden, beispielsweise „Luthers Ankunft auf der Wartburg“, im Jahr 1873 von Paul Thumann gemalt, oder „Luther predigt von der Kanzel“, 1882 von Alexandre Struys.
Sonderausstellung mit drei Themenbereichen
▶
Die Nationale Sonderausstellung „Luther und die Deutschen“ist täglich ab . Uhr bis . November auf der Wartburg zu sehen. Für die Schau gibt es Audioführer in mehreren Sprachen, aber auch speziell für Kinder. Einzeltickets gibt es für Euro, ermäßigt Euro.