Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Lehrlinge planen und bauen Spielgerät
Neue Sozialprojekte des Bosch-ausbildungsverbundes in Eisenach, Thal und Ruhla. Freude im Kindergarten auf der Hofferbertaue
Eisenach. „Hurra“hallte es gestern Vormittag über das Gelände der Kindertagesstätte „Hoffiknirpse“im Eisenacher Schwalbenweg. Denn da gab es den Startschuss für eines der drei neuen Bosch-sozialprojekte. In den nächsten Wochen werden 13 Elektroniker-azubis und eine künftige Fachkraft für Lagerlogistik aus dem Ausbildungsverbund der Firma Bosch ein neues Spiel- und Klettergerät planen und dann aufbauen. Ausbilder Rene Senft nahm am Dienstag mit einigen Lehrlingen die Wünsche der Kinder in einem Projektheft in Empfang.
Schon seit Jahren gehören diese Sozialprojekte zur Ausbildung bei Bosch dazu. Damit wird nicht nur ein Sozialprojekt umgesetzt, sondern die Lehrlinge erweitern ihre Kompetenz in Projekt- und Gruppenarbeit. Beim Projekt bei den „Hoffiknirpsen“schwebt den Kindern und ihren Erziehrinnen ein Kletterund Spielgerät vor, an dem es auch die Chance gibt, über Rohrsysteme, schiefe Dächer, Rinnen, Rohre und Flaschenzüge Kiessteine oder Wasser oder andere Dinge zu befördern. „Das wünschen sich die Kinder sehr“, freut sich Kita-leiterin Janett Danz über das Engagement der Azubis. Der Kontakt zum Bosch-werk kam übrigens über den Vater eines Kita-kindes zustande, der bei dem Automobilzulieferer arbeitet. Ansonsten gibt es die Möglichkeit für Kitas und andere Vereine und Einrichtungen, sich dafür mit einem Projekt zu bewerben.
Die 14 Azubis werden bis Ende Mai den Bau entwerfen und die benötigten Materialien zusammenstellen. Aus drei Vorschlägen kann die Kita aussuchen. Danach geht es an den Bau des Gerätes selbst. Dafür stellt Bosch jeden Azubi für jeweils drei Tage frei. Bis Mitte Juni soll das Klettergerät fertig sein. Der jeweilige Kita-träger, in diesem Fall der Verein Thepra, bezahlt die Materialkosten. Zwei weitere Sozialprojekte stehen überdies für Lehrlinge des Bosch-ausbildungsverbundes, in dem Firmen wie Opel, BMW, Benteler und Hirschvogel mitmachen, jetzt an. So werden die Mechaniker-azubis in ihrem Projekt vor allem einen Spielplatz im Thaler Freibad auf Vordermann bringen.
Die 12 Mechatroniker-lehrlinge im Verbund werden sich um ein Flüchtlingsprojekt kümmern. Eine gleich große Zahl an jugendlichen Flüchtlingen, die derzeit ihr Berufsvorbereitungsjahr „Sprache“im Berufsschulzentrum Palmental absolvieren, wird zunächst einen Tag für ein kleines Praktikum ins Boschwerk kommen und dort von den Mechatronikern betreut. Danach steht ein Tag zum besseren Kennenlernen mit gemeinsamen Kultur- und Freizeitaktivitäten an. Zum Abschluss werden die Bosch-azubis und die jugendlichen Flüchtlinge in Ruhla aktiv. Dort kommt der Wintersportclub (WSC) in den Genuss der Hilfe der jungen Menschen. Der Anlauf der großen Skisprungschanze in der „Alten Ruhl“wird erneuert und ein Umkleideraum renoviert.
Kitas und Vereine können sich bewerben