Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Kein roter Teppich für den Meister
Behringen kämpft, verliert aber 26:33
Behringen. Mit der Unterstützung von über 100 Anhängern hat sich der HSV Ronneburg in fremder Halle beim SV T&C Behringen/sonneborn den ersten Handball-landesmeistertitel seiner Vereinsgeschichte gesichert. Die Gastgeber, obwohl jenseits von Gut und Böse stehend, rollten für den Tabellenführer aber keinen roten Teppich aus. Im Gegenteil. Behringen kämpfte und verlangte dem Favoriten bis kurz nach Wiederbeginn alles ab. Knackpunkte waren zwei rote Karten kurz vor und kurz nach der Pause gegen Christopher Kohls (28.) und Mirko Brachmann (33.). Erst dann konnte sich der HSV zum 33:26 (15:13)-Sieg absetzen.
„Das ist ein historischer Sieg. Es hat alles gepasst“, freute sich Ronneburgs Trainer Koska. Allerdings mussten sich die Hsvhandballer noch etwas gedulden, bis sie auch theoretisch als Meister feststanden. Dies war auf der Rückfahrt der Fall, als die Nachricht vom Sonneberger Kantersieg beim HSV Apolda II (32:13) die Runde machte. Erst dadurch (bei Punktgleichheit mit Mühlhausen und Sonneberg würde Ronneburg die Extratabelle gewinnen) war klar, dass die Koska-sieben nicht mehr von Rang eins zu verdrängen ist. Auf den Aufstieg in die Oberliga haben die Ronneburger aber verzichtet. Den machen Sonneberg, Mühlhausen und Jena unter sich aus.
In Behringen traf der HSV auf einen erwartet kampfstarken Gastgeber und lief zunächst einem 2:5-Rückstand (7.) hinterher. Die Ronneburger stellten ihre offensive Deckung schnell auf einen 6:0-Riegel mit Siim Sell sowie Christopher und Silvio Stölzner um, womit die Männer von Trainer Stegner-guillaume nicht wirklich zurecht kamen. Beim 10:9 durch Kreisläufer Martin Bäumler (21.) ging Ronneburg erstmals nach dem 0:1 (1.) wieder in Front. Das Spiel blieb aber umkämpft.
Nach Wiederbeginn schaffte Oscar Zika noch einmal den Anschluss (14:15), doch nach den Disqualifikationen war der T&C im Angriff zu ausrechenbar, zumal am Samstag auch Hannes Meyer nicht zur Verfügung stand. Mit einem Zwischenspurt zog Ronneburg auf 22:16 (41.) davon. Damit war die Vorentscheidung gefallen.