Thüringer Allgemeine (Eisenach)
„Neustädter Hasen schissen auf den Rasen“
Die 700 Jahrfeier hallt noch lange nach und bietet Gesprächsstoff auch über Frage, wie die Werragemeinde-bewohner tatsächlich zu ihrem Spitznamen kamen
Neustädt. Wie die Neustädter nun tatsächlich zu ihrem Spitznamen „die Hasen“kommen, dafür gibt es keine Anekdote oder ähnliches. Auch Ortshistoriker Claus Bernhardt konnte das bei der 700-Jahrfeier, die gestern ihren Abschluss mit dem Rein-schiff-machen erlebte, nur mit einem Reim erklären.
In Verbindung steht dieser mit dem Nachbarort Sallmannshausen, zu dem es über Jahrhunderte nur eine Furt gab. Deshalb heißen die Sallmannshäuser auch die „Wehrgänse“. Im Reim heißt es sinngemäß, dass die „Wehrgänse“oft im Wasser stehen und die „Neustädter Hasen schissen auf den Rasen“. Was als Spott gedacht war, haben sich die Neustädter angenommen und seither sind sie die „Hasen“.
Die Jahrfeier wird noch lange nachhallen. Was für ein Fest. Dabei wurde auch der Spielplatz eingeweiht – nachdem er auf das Areal des abgerissenen Jugendheimes verlegt und mit erneuerten Geräten ausgestattet worden war. Gesprächsstoff bietet die 700-Jahrfeier noch für Tage und Wochen, etwa die Frage, wie man im Ort im Juni zu dreschreifen Getreidegaben für das Schaudreschen kam.
Das ist schnell erklärt. Diese Gaben hatten die Neustädter in kluger Voraussicht schon im Vorjahr besorgt und es bis zur Jahrfeier in einer Scheune eingelagert. Reiner Stützel aus Gerstungen hat auch das als Filmer und Fotograf für die Chronik festgehalten. (zz)