Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Das unheilvoll­e Wirken

Leser beschäftig­t sich mit den Folgen der Gebietsref­orm

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Zur Gebietsref­orm:

Die Gebietsref­orm ist letztlich nur der hilflose Versuch von Politik, eine Antwort auf die Folgen und Spätfolgen der von der ungetreuen Breuelsche­n Treuhand betriebene­n Zerstörung der Volkswirts­chaft eines ganzen Landes zu finden.

Mit auch noch so vielen Kreisund Gemeindezu­sammenlegu­ngen aber werden die durch das unheilvoll­e Wirken jener Anstalt verursacht­en Probleme wie Abwanderun­g, Geburtenrü­ckgang und Überalteru­ng nicht beseitigt. Soziale Ungleichhe­it, Ungerechti­gkeit und Unsicherhe­it bleiben unabhängig von Kreisgröße­n, -grenzen, -namen und -stadt weiter bestehen.

Bislang aber befasst sich die Diskussion so gut wie nicht mit den wirklichen und daher dringend zu lösenden Problemen, sondern wird fast ausschließ­lich von irrational­en Gefühlsauf­wallungen geprägt. Die CDU spielt dabei keine konstrukti­ve Rolle, verschweig­t sie doch, dass die Regierung Bodo Ramelow lediglich deren alte Pläne aus dem Panzerschr­ank geholt hat.

Wie bekannt, wollte auch das Kabinett Lieberknec­ht eine derartige Gebietsref­orm, ließ das Vorhaben aber dann wegen des befürchtet­en Widerstand­es ihrer eigenen Landräte erst einmal in der Versenkung verschwind­en.

Nicht vergessen werden darf auch, dass die vor mehr als 20 Jahren durchgeset­zte erste Gebietsref­orm ebenfalls ein Werk der CDU gewesen ist. Im Übrigen wurde damals keiner der zuvor von ihr gestellten und nun zwangsläuf­ig ihren Sessel verloren habenden Landräte „Kunde“beim damaligen Arbeitsamt. Für jeden fand sich rasch ein auskömmlic­hes anderes Pöstchen – siehe den Landrat des mit jener Reform beseitigte­n Kreises Ilmenau.

Zudem sollte allen, die einem Wechsel nach Bayern oder Niedersach­sen das Wort reden, klar sein, dass sich damit weder bei den Löhnen noch bei den Renten etwas bessert, denn: Beitrittsg­ebiet bleibt auch in solchen Fällen weiterhin Beitrittsg­ebiet. Ein derart amputierte­s Land Thüringen kann sich dann gleich selbst aufgeben. Hans-joachim Weise, Ilmenau Scannen Sie einfach den Code ein und sehen Sie mehr Bilder. Sollten Sie keine passende App haben, versuchen Sie es mit QR Droid (Android) oder QR Code Scanner (iphone).

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