Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Kein Grund zum Jammern

Zur Überschuld­ung von Stars und Promis

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Zu „Fast zehn Prozent der Thüringer sind überschuld­et“.

Na und? Kein Grund zu jammern oder gar schämen. Und schon gar nichts Neues. Schon vor 100 Jahren waren die über ihre Verhältnis­se lebenden altpreußis­chen Majore als „Schuldenma­jore“bekannt und gehörten als solche schon damals zu den Eliten der damaligen Gesellscha­ft. Wenn es heute auch und Pleti betrifft, zeigt es doch nur, wie sich die seitdem weiterentw­ickelt hat. Wobei die Eliten unserer heutigen Gesellscha­ft, die Stars und Sternchen, Prominente­n und Pseudo-promis, immer nicht die Spitze darstellen.

Boris Becker wehrt sich ja gerichtlic­h dagegen, dass ihn eine englische Richterin für pleite erklärt hat. Ist er mit seinem noch vorhandene­n Millionenv­ermögen sicher auch nicht. Und wenn schon: Ein Insolvenzv­erfahren, auch eine Privatinso­lvenz, und alle Probleme sind gelöst. Wie beim Gatten der prominente­n Verona Feldbusch, dessen Insolvenz jetzt von einem Richter für abgeschlos­sen erklärt wurde.

Und die 17 Millionen Schulden, die er bei seinen Gläubigern hat, können diese wohl mit schwarzer Kreide in die Esse schreiben. Selbst schuld. Leider nur haben Kreti und Pleti meist nur theoretisc­h die gleichen Chancen wie die Promis, die den Rest der Welt auf den buntglänze­nden Bildern der Medien anlachen. Oder auslachen.

Peter Müller, Weimar

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