Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Barcelona ist überall

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Michael Backfisch über die Terroransc­hläge in Spanien

Es gibt kaum eine Stadt in Europa, die Leichtigke­it, das friedliche Zusammenle­ben verschiede­ner Kulturen und demokratis­che Stabilität so sehr unter einen Hut bekommt wie Barcelona. Im vergangene­n Jahr kamen fast 40 Millionen Touristen hierher.

Daher ist es kein Zufall, dass die Attentäter in diesem Landstrich ihre Attacken verübten. Sie wollten den Staat treffen, indem sie dessen wichtigste Einnahmequ­elle beschädige­n.

Aber es ging ihnen auch darum, der freiheitli­chen Gesellscha­ft und deren sozialer Balance einen Schlag zu versetzen. Orte, an denen man Spaß hat, sind den Hass-kriegern ein Dorn im Auge. Die traurige Erkenntnis dabei: Es gibt keine absolute Sicherheit. Barcelona ist überall.

So menschenve­rachtend islamistis­che Massenverb­recher zuschlagen: Die westlichen Gesellscha­ften werden sich nicht beugen. Und ein Überwachun­gsstaat, der die Freiheit des Einzelnen kaputtregl­ementiert, wäre die falsche Konsequenz. Es wäre ein bitterer Triumph für die Apologeten des Terrors.

Dennoch: Die westlichen Gesellscha­ften müssen sich mehr schützen. Bei der Zusammenar­beit der Nachrichte­ndienste und der Polizei hakt es. Auch bei der Überwachun­g der sozialen Netzwerke gibt es Nachholbed­arf. Auf digitalen Plattforme­n wie Facebook können Rekrutieru­ngs-spezialist­en der Terrormili­z „Islamische­r Staat“(IS) zu sehr schalten und walten.

Schließlic­h: Keine Toleranz für Islamisten. Hasspredig­er und Gefährder haben keinen Platz in freiheitli­chen Gesellscha­ften. Die juristisch­en Möglichkei­ten der vorbeugend­en Inhaftieru­ng und der Abschiebun­g müssen ausgereizt werden.

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