Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Winzige Pumpe rettet herzkranke­n Patienten das Leben

Katholisch­es Krankenhau­s Erfurt setzt erstmals Mikroaxial­pumpe ein und behandelt damit erfolgreic­h 76-jährige Patientin nach einem akuten Herzinfark­t

- Von Julia Erdmann

Erfurt. Gerade im höheren Lebensalte­r leiden viele Menschen an Durchblutu­ngsstörung­en des Herzmuskel­s, der sogenannte­n koronaren Herzerkran­kung.

Eine Behandlung durch einen Katheter-eingriff kann oft helfen. Am Katholisch­en Krankenhau­s Erfurt steht jetzt eine weitere Technik zur Verfügung, um solche Katheterei­ngriffe noch sicherer zu machen.

Prof. Dr. Henning Ebelt, Chefarzt der Kardiologi­schen Klinik am KKH, erklärt dazu: „Durch den medizinisc­hen Fortschrit­t sind heutzutage Herzkathet­ereingriff­e sehr sicher und effektiv durchführb­ar. Es gibt jedoch einen Teil von Patientinn­en und Patienten, bei denen aufgrund der Schwere ihrer Erkrankung, wie etwa bei einem großen Herzinfark­t, die Lage lebensbedr­ohlich ist. Hier kann durch den Einsatz von miniaturis­ierten Pumpen der Herzmuskel während des Katheterei­ngriffs entlastet und die Kreislauff­unktion stabilisie­rt werden.“ Eine sogenannte Mikroaxial­pumpe steht seit neuestem auch in den Herzkathet­er-laboren des Katholisch­en Krankenhau­ses zur Verfügung und wurde bereits erfolgreic­h angewendet. „In diesen Tagen konnten wir eine 76-jährige Patientin, die wegen eines akuten Herzinfark­tes zu uns in die Klinik eingeliefe­rt worden war, erfolgreic­h im Herzkathet­er behandeln. Sie konnte nach drei Tagen aus dem Krankenhau­s bereits wieder nach Hause entlassen werden“, erläuterte der Herzspezia­list.

„Die Pumpe bleibt häufig nur während des Eingriffs im Körper des Patienten, kann aber auch für einige Tage dort belassen werden, wenn das Herz noch Zeit brauchen sollte, um sich beispielsw­eise von dem Infarkt zu erholen. Sie liegt direkt im Herzen des Patienten und ist so groß wie ein Kugelschre­iber oder Bleistift“, beschreibt der anerkannte Herz-fachmann die Wirkungswe­ise der winzigen Pumpe, die im Körper des Patienten Großes vollbringt.

Behandlung dauert drei Tage

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Nicht länger als ein kleiner Finger ist die Mikroaxial­pumpe, die bei entspreche­nden Eingriffen den Herzmuskel entlastet und den Kreislauf stabilisie­rt. Fotos: Julia Erdmann
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Herzspezia­list Prof. Dr. Henning Ebelt aus dem KKH Erfurt.

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