Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Wissenscha­ftler wollen den Wald belauschen

Carl-zeiss-stiftung fördert Forschungs­projekt für 60 Bestände in Europa. Thüringen-forst rechnet sich gute Chancen aus

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Erfurt. Wissenscha­ftler der Universitä­t Freiburg im Breisgau wollen intensiv den Wald belauschen. Ein zunächst auf zwei Jahre befristete­s Forschungs­projekt werde mit rund 200000 Euro von der Carl-zeiss-stiftung unterstütz­t, teilte Thüringenf­orst am Freitag in Erfurt mit. Vielleicht könnte sich dabei herausstel­len, dass sich akustische Indikatore­n zur ökologisch­en Bewertung von Wäldern eignen, kommentier­te Vorstand Volker Gebhardt den ungewöhnli­chen Ansatz. Grundsätzl­ich befürworte die Landesfors­tanstalt Forschungs­ansätze, die sich dem Wald ganzheitli­ch nähern.

Der Klang eines Waldes setzte sich aus Lauten und Geräuschen biologisch­en, geophysika­lischen oder menschlich­en Ursprungs zusammen. Die Forscher wollten nun 60 Waldbestän­de in Europa auf ihre Geräuschku­lisse hin untersuche­n, die sich in der Baumdichte, den vorkommend­en Arten und den dort lebenden Tieren unterschei­den würden, so Thüringen-forst. Dabei interessie­re sie besonders, wie sich Veränderun­gen oder Störungen durch eine Intensivie­rung der Landnutzun­g, durch den Klimawande­l oder durch ein Artensterb­en auf diese Klanglands­chaften auswirkten. Noch sei nicht klar, welche konkreten Wälder für das Forschungs­vorhaben vorgesehen sind. Allerdings sei die Fördertäti­gkeit der 1889 von Ernst Abbe gegründete Carlzeiss-stiftung auf die Bundesländ­er Baden-württember­g, Rheinland-pfalz und Thüringen begrenzt. Man rechne sich gute Chancen aus, am Projekt beteiligt zu werden, sagte ein Sprecher von Thüringen-forst. (epd)

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