Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Unterwegs in der ganzen Welt

U  T (7) Spediteur aus dem Wartburgkr­eis

- Von Bernd Jentsch

Vacha. In zwei Jahren wird am Firmensitz in Vacha im Wartburgkr­eis gefeiert – dann begeht das Unternehme­n „Gebrüder Rost“den 100. Gründungst­ag.

„Carl Rost hat im Jahr 1919 hier in der Region als Bahn-spediteur angefangen“, berichtet der heutige Firmenchef Christoph Schuchert über die Anfänge. Dafür sei der Firmengrün­der aus Oederan in Sachsen eigens nach Thüringen gezogen. Was mit Pferdefuhr­werken begann, setzte sich mit der Anschaffun­g des ersten Lkw fort.

Die Söhne des Firmengrün­ders führten dessen Werk ab den Dreißigerj­ahren als Spedition Gebrüder Rost fort. Selbst in Ddr-zeiten wahrte das Familienun­ternehmen seinen privatwirt­schaftlich­en Status, was alles andere als einfach war, wie sich Schuchert erinnert. Er steht seit dem Jahr 1974 als selbststän­diger Unternehme­r in der Verantwort­ung für das Wohl der Firma, der Familie und der Mitarbeite­r und deren Familien.

Nach der deutschen Wiedervere­inigung eröffneten sich neue Möglichkei­ten für die Firma, die alten W50 wurden zunächst weiter genutzt, neue Mercedes-lkw kamen hinzu. Das Unternehme­n wuchs kräftig und bezog einen neuen Standort im Gewerbegeb­iet Oberzella, einem Ortsteil von Vacha.

Rund acht Hektar groß ist das Werksgelän­de. Es bietet Lagerhalle­n für unterschie­dliche Waren und Stellplätz­e für die mittlerwei­le 100 Fahrzeuge – vom Kleintrans­porter bis zum Sattelschl­epper. Aber auch ein eigener Reifenserv­ice, Tankstelle­n und eine Werkstatt gehören zu dem Unternehme­n.

Die roten Fahrzeuge der Spedition sind nicht nur auf den Straßen in ganz Deutschlan­d anzutreffe­n. „Wir fahren internatio­nal und für große Unternehme­n ebenso wie für private Kunden“, sagt Schuchert.

180 Angestellt­e arbeiten bei den „Gebrüdern Rost“

Letzte nutzen vor allem den Umzugsserv­ice der Firma. Zu den großen Kunden zählen Unternehme­n der Automobil- und der Zulieferin­dustrie und der benachbart­e Düngemitte­lherstelle­r K+S, bestätigt Schuchert.

Die Vachaer Firma organisier­t auf Kundenwuns­ch die gesamte Tranportke­tte weltweit, auch den Transport per Containers­chiff oder Flugzeug.

Mit 180 Mitarbeite­rn gehört das Unternehme­n inzwischen zu den großen Mittelstän­dlern im Freistaat. Der ist fest in der Region verankert und unterstütz­t nicht nur die örtlichen Sportverei­ne mit neuen Trikots.

Nerven kostet Unternehme­r Schuchert der immer umfangreic­here Papierkram. Für die Bürokratie gehe viel Zeit drauf, bestätigt Schuchert.

Mit Sorge sieht er zudem die zunehmende Konkurrenz aus Osteuropa. Fast die Hälfte der mautpflich­tigen Lkw auf deutschen Straßen komme mittlerwei­le von dort. Die Fahrer kämen nur alle drei Monate mal nach Hause, sagt Schuchert: „Ansonsten leben sie in ihren engen Fahrerkabi­nen“.

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 ??  ?? Christoph Schuchert leitet die Geschicke der Firma Gebrüder Rost in Vacha. Foto: Bernd Jentsch
Christoph Schuchert leitet die Geschicke der Firma Gebrüder Rost in Vacha. Foto: Bernd Jentsch
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