Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Diamantenes Paar aus Nazza steigt gern auf Berge in Südtirol
Christa und Herbert Hildebrand teilen von Anfang an die Leidenschaft fürs Wandern
Nazza. Die Liebe kann einen beim Spaziergang treffen, war die schelmische Feststellung von Herbert Hildebrand (79) der auf einer Tour mit Freunden zur Burg Haineck 1956 seine Christa (81) kennenlernte.
Von da an steuerte Herbert sein Moped SR 1 immer häufiger in Richtung Langula, wo Christa Baumgart zu Hause war. Sie fuhr gern mit nach Nazza, manchmal hatten die Verliebten Christas Fahrrad an das Moped angehängt, um die anstrengende Steigung zu erleichtern. 1957 haben beide geheiratet, und 1958 wurde ihr Sohn geboren.
Christa hatte in der Spinnerei in Mühlhausen gelernt, obwohl sie gern Frisöse oder Schneiderin geworden wäre. Aber sie fand keine Lehrstelle. Klempner und Installateur war der Beruf, den Herbert in Mihla erlernt hat. Mit einem Tariflohn von 1,11 Mark war aber schlecht eine Zukunft zu planen und so führte der weitere Berufsweg, wie der vieler junger Männer zu der Zeit, ins Automobilwerk nach Eisenach. Im Karosseriebau war Herbert Hildebrand bis zum Ende des AWE tätig und erhielt danach noch bei Opel eine 10-jährige Anstellung bis zur Rente. Da war Christa Hildebrand schon lange Hausfrau. Sie hatte auch 10 Jahre lang im AWE gearbeitet, pflegte dann aber die Schwiegereltern zu Hause.
Als Rentner gingen Hildebrands ihren Hobbys nach: Reisen und Wandern. Südtirol wurde ihre bevorzugte Reiseregion. Berge haben es Christa und Herbert angetan. Wenn man den Hausflur in der Nazzaer Schlossgasse 2 betritt, schmücken Bilder von Bergtouren und Gipfeln die Wand unter Glas.
Fotografieren ist Christas große Leidenschaft, ebenso wie es ihre Blumen am Haus sind. Herbert bastelte mit seinem technischen Geschick früher gern am Moped oder Auto herum.
Beide bewirtschafteten lange den Nutzgarten hinter dem Haus, der heute hauptsächlich aus Rasen, Sträuchern und Bäumen besteht.
Im nächsten Jahr ist in jedem Fall wieder eine Fahrt nach Tirol geplant. In diesem Jahr aber stand die diamantene Hochzeit im Vordergrund, zu der die Jubilare am Freitag im Café Gisela in Frankenroda eine große Gästeschar begrüßten. Dazu gehörten fünf Enkel und drei Urenkel mit Familien.