Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Die Skandale und ihre Bewältigun­g

Leser fragen sich, was uns die Diesel-krise lehrt

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Was hat der Diesel-skandal mit Eiern zu tun? Meist sind es erst die Sekundärfe­hler, die einen unschönen Vorfall richtig riskant für die beteiligte­n Politiker werden lassen. Nicht allein der ursprüngli­che Anlass taugt zum Skandal, sondern der Umgang damit.

Deshalb haben der Abgasund jetzt der Fipronil-skandal durchaus etwas Gemeinsame­s. Beide Male sind von der CSU gestellte Bundesmini­ster betroffen. Beide sind sich keiner Schuld bewusst und schließen beinahe rituell ein Versagen der Behörden aus, was nicht auszuschli­eßen ist, weil sie selbst Behörden vorstehen, ein Teil des Skandals sind.

Und sie treten auf wie kleine Kinder, die sich ungerecht behandelt fühlen, weil man sie beim Schummeln ertappt hat. Einen Unterschie­d gibt es aber: Während beim sogenannte­n Diesel-gipfel die Industrie in völlig unverständ­licher Weise verschont wurde, mussten die Hersteller der verseuchte­n Eier bereits mehr als 10 Millionen Stück vernichten.

Müsste das Szenario nicht auf die Autos angewandt werden? Wer schlechte Qualität liefert …

Martin Bremme, Leinefelde

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