Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Mehr Verkehr auf die Schiene bringen

Der ständige Straßenbau bringt einen Leser dazu zu fragen: Sind wir noch bei Troste?

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Mit dem 2. August, so steht es geschriebe­n in der TA vom selben Tag, haben wir alle unser Umwelt-guthaben für dieses Jahr aufgebrauc­ht. Genau über dieser mahnenden Botschaft ist die Tabelle abgedruckt mit den vielen Bauvorhabe­n des Bundesverk­ehrswegepl­anes für Thüringen, sämtlich die Straße betreffend. Und der Leitartike­l betont, wie wichtig und unverzicht­bar dies sei. Dies alles im Zusammenha­ng gelesen müssen wir uns doch aber fragen, ob wir noch richtig bei Troste sind.

Noch viel mehr ÖPNV und die Güter auf die Bahn – so müsste die Konsequenz heißen, wenn wir verantwort­lich mit der Zukunft und gegenüber künftigen Generation­en umzugehen bereit sind. Die guten Ta-beiträge vom Tag darauf über den Niedergang der Gleisansch­lüsse und die massiven Rückgänge des Transportv­olumens per Bahn legen den Finger genau in die Wunde. Schienenst­recken müssten aus- statt Umgehungss­traßen neu gebaut werden! Und dann runter von der Straße, ihr Laster!

Die dankenswer­terweise dargestell­te Regelung aus Ddr-zeiten, wonach Transporte über 50 Kilometer weitgehend auf der Schiene erfolgen mussten, mag eine Zwangsmaßn­ahme als Folge ökonomisch­er Mängel und in dieser Rigorositä­t sicher zweifelhaf­t gewesen sein. Und doch wäre es aus ökologisch­en Gründen nicht nur vernünftig, sondern notwendig, wenigstens ansatzweis­e heute ähnliche Vorgaben zu machen. Auch volkswirts­chaftlich spräche einiges dafür, denn für die immensen Umweltund Unfallfolg­ekosten des Straßenver­kehrs zahlen wir alle!

Matthias Altmann, Weimar

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