Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Mit Beratung punkten
Bernd Jentsch über einen Wandel in der Einkaufswelt
Diese Zahlen sind mehr nur als ein Alarmsignal: Bis zum Jahr 2020 werden rund 45 000 Geschäfte in Deutschland schließen, während der Anteil des Online-handels auf dann knapp 15 Prozent zulegt.
Das belegen Erhebungen des Instituts für Handelsforschung an der Universität zu Köln. Eine Verschiebung von Handelsströmen, die sich seit Jahren beobachten lässt und die sich nahezu ungebremst fortsetzt.
Am Trend, sich im weltweiten Datennetz zu informieren, dann dort auch gleich auszuwählen und zu kaufen, können die Thüringer Händler in den Innenstädten nichts ändern. Dennoch sind sie der Konkurrenz aus dem Internet keinesfalls wehrlos ausgeliefert – wie manch ein Betroffener jammert.
Denn es gibt durchaus auch statistische Erhebungen, die den lokalen Händlern Mut machen sollten. Demnach legt das Gros der Deutschen besonderen Wert auf den persönlichen Kontakt beim Einkauf und bezeichnet dies als seine liebste Möglichkeit. Allerdings – und an dieser Stelle sollten die Händler sehr genau hinsehen und -hören – möchte jeder zweite Verbraucher künftig besser beraten werden. Neben zusätzlichen Informationen zum gewünschten Produkt geht es dabei insbesondere um eine gezielte und individuelle Beratung.
Damit können die Händler und ihre Mitarbeiter bei den Kunden punkten. Die Aktionstage „Heimat shoppen“sind ein guter Ansatz, den Kunden vor Augen zu führen, dass letztlich sie darüber entscheiden, ob es eine lebendige Innenstadt weiterhin geben wird. Nur an diesen beiden Tagen den roten Teppich für Verbraucher auszurollen, wird aber nicht reichen.