Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Druck auf Maaßen wird größer

Grüne sehen Seehofer in der Verantwort­ung

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Berlin. In der Debatte um Kontakte zwischen Verfassung­sschutz-präsident Hans-georg Maaßen und der AFD wächst der Druck auf Innenminis­ter Horst Seehofer (CSU). Dieser trage die Verantwort­ung für das Bundesamt für Verfassung­sschutz und müsse „die im Raum stehenden Vorwürfe einer Beratung zur Vermeidung der Beobachtun­g der AFD restlos ausräumen“, sagte der stellvertr­etende Grünenfrak­tionschef Konstantin von Notz dieser Redaktion. „Mit jedem weiteren Tag der Ignoranz des Csu-ministers wird dieser Vorgang zu einem Problem Seehofers.“

Zuvor hatte der SPD-VIZE Thorsten Schäfer-gümbel gesagt, Seehofer müsse sich fragen lassen, ob es richtig sei, dass „die AFD aus seinem Verantwort­ungsbereic­h heraus exklusive politische Tipps erhält“. Schäfer-gümbel: „Was wusste eigentlich Horst Seehofer und hat er bei Bekanntwer­den mit Maaßen darüber gesprochen?“

Am Sonnabend hatte Afdchef Alexander Gauland in einem Interview mit dieser Zeitung ein Gespräch mit Maaßen öffentlich gemacht. Das Innenminis­terium bestätigte außerdem zwei Treffen Maaßens mit Gaulands Vorgängeri­n Frauke Petry im Jahr 2015, als die AFD noch nicht im Bundestag war. Die Afd-aussteiger­in Franziska Schreiber behauptet in einem Buch, Maaßen habe nach Darstellun­g Petrys auch Tipps gegeben, wie die AFD einer Beobachtun­g entgehen könne. (gau)

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