Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Auf dem Boden der Realität
Thomas Rudolph über die torlosen Erfurter Heimspiele
Ob Jens Möckel die 0:3Niederlage der Erfurter gegen Chemnitz hätte verhindern können? Man wird es nie erfahren, denn der langjährige Führungsspieler und Kapitän der letzten Saison wurde vor dem Spiel offiziell verabschiedet – lautstarker Applaus der Zuschauer inklusive.
Die Anhänger der Rot-weißen sind bisher übrigens erstklassig. Tolle Stimmung, lautstarke Unterstützung – so wird die dritte Liga nicht vermisst. Gegen Auerbach kamen 4616, nun sogar 7246 Fans – das zeigt, wie positiv der Neuanfang angenommen wird. Fraglich ist aber, warum die Akteure auf dem Rasen die Hilfe von den Rängen (noch) nicht für sich nutzen können. Trotz guter Chancen stehen nach zwei Spielen immer noch null Heimtore zu Buche – eine Marke, mit der es natürlich sehr schwer wird, dauerhaft oben mitzuspielen.
Die Hoffnung einiger Fans, vielleicht doch schon wieder in den Kampf um den direkten Wiederaufstieg einzusteigen, bekam am gestrigen Sonntag erst einmal einen herben Dämpfer. Sicher, die Saison ist noch lang – doch man sah wie schon in den Spielen zuvor, dass der Prozess der Mannschaftsfindung noch andauert.
Einfacher wird dieser durch die Verletzten auch nicht. Es bleibt zu hoffen, dass Rot-weiß nicht wieder das Verletzungspech der letzten Jahre trifft. Sollte Marcel Kaffenberger länger ausfallen, fehlt schon ein Trio mit Stammspieler-potenzial. Kompensierbar ist das kaum.