Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Multi-em begeistert Publikum
Kandidaten für Erweiterung gesucht
Glasgow. Sein Fazit hatte der Chef des deutschen Sports schon lange vor dem Ende der ersten European Championships gefällt. „Glasgow und Berlin zeigen, dass dieses Format mit zeitgleichen Europameisterschaften in verschiedenen Sportarten ein erfolgreicher Ansatz ist. Nach der Premiere wäre es nur logisch, dass sich weitere Verbände und Sportarten für die Zukunft dem Konzept anschließen“, sagte Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes.
Tatsächlich ist aus den Sportarten, die an der Premiere der Multisport-em mit Leichtathletik in Berlin sowie Schwimmen, Turnen, Radsport, Triathlon, Rudern und Golf in Glasgow beteiligt waren, nur Positives zu hören. Sollte es 2022 eine Neuauflage geben, woran angesichts starker Fernsehquoten und deutlich gestiegener Aufmerksamkeit für Athleten und Sponsoren niemand zweifelt, wollen die Verbände erneut dabei sein.
„Ich kann versprechen, dass ich alles tun werde, um unseren Sport bei einer Neuauflage einbinden zu können“, sagt Jürgen Kyas, Präsident des Deutschen Boxsport-verbands. „Vor allem die deutliche Erhöhung der Tvpräsenz wäre für das Boxen wichtig.“
Eine Erweiterung des Wettkampfprogramms wünschen sich die Tv-anstalten vor allem im Bereich des klassischen Teamsports. Doch Terminprobleme sind für den Deutschen Hockey-bund (DHB) die vorrangige Begründung dafür, 2022 nicht Teil der Neuauflage werden zu können. „Wir haben immer zwei Jahre nach Olympia unsere WM, eine Änderung dieses Turnus wäre schwer umzusetzen“, sagt Dhb-präsident Wolfgang Hillmann.
Bob Hanning, Vizepräsident des Deutschen Handball-bundes, schließt eine Teilnahme seines Sports aus zwei Gründen aus. „Wir spielen unsere EM alle zwei Jahre im Winter. Und wir haben wir so viel Resonanz im TV und den Hallen, dass wir von dem Konzept nicht profitieren würden“, sagt er. (BJ)