Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Mit der Taschenlampe nachts in der Ausstellung
Zweite Erlebnisnacht lockt viele kleine und große Besucher in das Hörselbergmuseum Schönau
Schönau. Das kleine Hörselbergmuseum in Schönau trumpft ganz groß auf – mit einem großen Tatendrang der Leiterin Anna Binde sowie der Freunde und der Unterstützer des Museums und somit natürlich mit einem verhältnismäßig großen Veranstaltungskalender im Jahreslauf.
Zu den zahlreichen museumspädagogischen Projekten für alle Altersgruppen Heranwachsender – vom Kindergartenkind bis zum Gymnasiasten – gesellen sich zudem Sonderführungen, Backhausfeste, der Internationale Museumstag und jetzt zum zweiten Mal auch die Museumsnacht, die am frühen Freitagabend wieder eine prächtige Schar Interessierter anlockte. Bürgermeister Torsten Gieß warb zur Begrüßung für einen Blick in die Wechselausstellung zum Vereinswesen in der Gemeinde und für einen Blick in den Fernseher, denn der MDR zeigt am 26. August Impressionen der Museumsnacht.
Während so manches Kind sich beim Verweilen im stockdunklen Museum ein klein wenig fürchtete, brauchten sich die Begleiter draußen im prallen Sonnenschein nicht zu fürchten, beispielsweise der Langweile aufzusitzen. Als Schlafmütze kostümiert fühlte sich Alleinunterhalter Ralf Maca putzmunter, lieferte ein aufmunterndes Moderationspensum und servierte natürlich aus Kehle und Akkordeon stimmungsvolle Lieder zum Schunkeln.
Damit die Museumsnacht auch in kulinarischer Hinsicht glänzte, rasselten bei Schönaus Backfrauen schon vor dem ersten Hahnenkrähen die Wecker auf den Nachttischen. „Wir sind heute seit 6.30 Uhr hier und haben bereits gestern Mittag unseren Backofen angeheizt“, skizziert Christina Reißig das stattliche Arbeitspensum der fleißigen Damen. Ganz heiß aus dem Ofen trafen die Pizzastücke, die Flammkuchen, die Hörseltaler und die Kräuterfladen auf den Heißhunger der kleinen und großen Museumsnacht-schwärmer. Schönaus Feuerwehr kennt sich nicht nur mit dem Löschen von Feuer, sondern auch von Durst bestens aus. Die rote Feuerwehrbrause für die Kleinen und die gelbe Hopfen-limo für die Großen fand reißenden Absatz. Eine äußerst süße Verführung hielt Marko Schieck aus Schönau parat, der sich nach entsprechendem Lehrgang seit zwei Jahren Imker nennen und derzeit fünf Bienenvölker sowie fünf Jungvölker betreuen darf.
Bevor die kleinen Forscher mit ihren Taschenlampen zur Museumsrallye aufbrachen, verwöhnte Ines Müller, Kindergärtnerin in Mosbach, die Rasselbande mit einem Gruselmärchen und mit einer Vampirgeschichte.
Die Knirpse erwiesen sich im Anschluss als recht gute Spürnasen – spürten fast ausnahmslos alle gesuchten Objekte sowie Informationen zu Fledermaus-arten, Orchideen, Hörselberg und der hiesigen Backtradition auf. Der Forschereifer der Kleinen lohnte sich: Richtig müde fielen sie wenig später mit einer Plüsch-fledermaus oder einer -Eule in die Federn.
Die Kinder freuen sich schon heute auf das nächste Jahr, wenn es im Museum wieder dunkel wird, lange bevor die Sonne untergeht.
Wie das Wetter an Cassian, hält es viele Wochen an.
Langjähriges Mittel der ▶ ▶ ▶
Tagestemperatur: 18,1 Grad Tagestiefsttemperatur: 12,5 Grad Tageshöchsttemperatur: 23,8 Grad
Gruselmärchen und Vampirgeschichten