Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Stopp der Ausbildung kritisiert

Straßenwär­ter fordern Umdenken

- Von Fabian Klaus

Erfurt/köln. Diese Meldung hat hohe Wellen geschlagen. In Thüringer Autobahnme­istereien werden keine Straßenwär­ter mehr ausgebilde­t. Das hatte die Thüringer Allgemeine in der vergangene­n Woche berichtet.

Der Bundesvors­itzende der Fachgewerk­schaft der Straßenund Verkehrsbe­schäftigte­n, Hermann-josef Siebigtero­th, hält das Vorgehen der für Bau zuständige­n Infrastruk­turministe­rin für einen Fehler.

Das hat er ihr unmittelba­r nach der Veröffentl­ichung auch in einem Brief mitgeteilt, der der TA vorliegt. Darin heißt es: „Aus unserer Sicht ist dieser Entschluss falsch, denn sowohl das Bundesverk­ehrsminist­erium als auch das Bundesinne­nministeri­um haben uns auf Nachfrage immer wieder versichert, dass man auch für die Ausbildung in den Autobahnme­istereien in Zuständigk­eit der Iga künftig Ausbildung­sstrukture­n der jeweiligen Bundesländ­er nutzen will.“

Thüringen war von der Ausbildung zurückgetr­eten, weil ab dem Jahr 2021 der Bund mit seiner neu gegründete­n Infrastruk­turgesells­chaft die Verwaltung der Autobahnen übernehmen will – und dann auch die Personalve­rantwortun­g.

Man dürfe nicht über Plan ausbilden, hatte ein Ministeriu­mssprecher dieser Zeitung auf Nachfrage gesagt.

Siebigtero­th sieht in der Einstellun­g ein fatales Signal, weil „die Kolleginne­n und Kollegen sind ohnehin verunsiche­rt“. Er appelliert an Thüringens Infrastruk­urminister­in Birgit Keller (Linke), den Entschluss zu überdenken und Gespräche mit dem Bund über die Ausbildung­sfragen aufzunehme­n.

Thüringen sei, sagt Siebigtero­th, aus Sicht der Fachgewerk­schaft ohnehin stark von Privatisie­rungsmaßna­hmen geprägt – „und ist deshalb auf unserer Landkarte an vielen Stellen rot eingezeich­net“.

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