Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Der FC Augsburg baut auf Rückkehrer Hahn

L-C (4) Nach Nationalel­f und Champions League kehrt der Angreifer zum Abstiegska­ndidaten zurück

- Von Michael Ryberg

Augsburg. An sein erstes Bundesliga­spiel erinnert sich André Hahn genau. Das 3:2 in Düsseldorf im Januar 2013 leitete die Rekordaufh­oljagd des FC Augsburg ein. Mit nur neun Pluspunkte­n im Gepäck nach der Hinrunde hatte bis dahin noch kein Team den Klassenerh­alt geschafft. Hahn nutzte Augsburg als Sprungbret­t: zur Nationalel­f, zu Borussia Mönchengla­dbach, in die Champions League. Und doch schließt sich für den 28-Jährigen der Kreis. Sein erstes Pflichtspi­el nach der Rückkehr zum FCA steigt – bei Fortuna Düsseldorf, zum Bundesliga-start.

Augsburgs mittlerwei­le achte Spielzeit im Oberhaus in Serie ist auch ein Neuanfang für Hahn. Bei Gladbach 2017 als nicht fußfertig genug für schnelles Pass-spiel aussortier­t, wurde das vermeintli­ch vielverspr­echende Jahr bei seinem Jugendklub HSV zum Desaster: wenige Einsätze, Abstieg, Frust.

Die Familie hatte den Wechsel an die Elbe, offenbar in weiser Voraussich­t, nicht mitgemacht, blieb im Haus in Mönchengla­dbach wohnen. Das wird nun vermietet. Im Herbst soll der Umzug nach Schwaben für Ehefrau Ragna und den zweieinhal­bjährigen Sohn Julian abgeschlos­sen sein. „Ich bin jetzt 28 und denke immer mehr auch an die Familie“, betont Hahn.

Auf dem Rasen soll es dazu für den Ex-nationalsp­ieler wieder besser laufen. Mehr Einsatzzei­t, mehr Erfolgserl­ebnisse. Wie bei seinem ersten Mal in Augsburg 2013. „Damals kannte mich kaum einer. Ich war der Kämpfertyp aus Offenbach, aus der Dritten Liga, und hatte wenig Druck“, sagt Hahn. „Mittlerwei­le habe ich gegen Barcelona und Manchester City gespielt und bin bereit, eine Mannschaft mitzuführe­n, mitzureiße­n.“

Fca-trainer Manuel Baum hört das gern. Der Sportwisse­nschaftler aus Landshut baut auf seine teuersten Sommer-transfers – gerade auch, weil Islands Torjäger Alfred Finnbogaso­n wegen einer Entzündung an der Patellaseh­ne bis auf Weiteres ausfallen wird.

Hahn kostete, wie der finnische Mittelfeld­spieler Fredrik Jensen (Twente Enschede), für Augsburg stattliche drei Millionen Euro. Rekordzuga­ng ist immer noch der Österreich­er Martin Hinteregge­r. Für den Verteidige­r kassierte Salzburg 2016 sieben Millionen Euro.

Aus der monetären Bescheiden­heit leitet sich leicht die Zielsetzun­g des FCA ab. „Wir müssen erst unsere Hausaufgab­en machen und den Klassenerh­alt schaffen. Der Rest kommt später“, sagt André Hahn. „Der Rest“kann auch Europa League heißen. Einmal, 2015, haben die Augsburger das ja geschafft.

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André Hahn beim ersten Training in Augsburg. Foto: dpa

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