Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Die Mängellist­e ist noch lang

Handball: THSV Eisenach unterlag im Testspiel bei Eintracht Hildesheim 29:33 – Präsident kündigt Verstärkun­g an

- Von Thomas Levknecht

Hildesheim. Im letzten Testspiel vor dem Pflichtspi­elstart am kommenden Wochenende (1. Dhb-pokal-hauptrunde in Melsungen) kassierte der THSV Eisenach im Duell von zwei Zweitbunde­sliga-absteigern bei Eintracht Hildesheim eine 29:33 (11:19)-Niederlage. Die Wartburgst­ädter, ohne mehrere verletzte Stammkräft­e, boten erneut drei Probespiel­er auf. Bereits beim Sparkassen­cup kamen drei andere Probespiel­er zum Einsatz.

„Ein oder zwei der Probespiel­er der jüngsten Zeit werden wir in den nächsten Tagen verpflicht­en. Vornehmlic­h geht es um einen Rückraum-linken“, ließ Eisenachs Präsident Shpetim Alaj wissen. Beim Test in Hildesheim fehlten Willy Weyhrauch, Justin Mürköster, Duje Miljak und Martin Potisk.

Stirnrunze­ln bei Eisenachs Trainer Sead Hasanefend­ic, dem nach Testspiele­n gegen Erst- und Zweitbunde­sligist die Partie bei einem Drittligis­ten wichtig war: „Ich habe einiges Gutes gesehen, ich habe aber vieles gesehen, was wir nicht machen sollten.“Die „Mängellist­e“war lang. „Die Torhüter waren sich selbst überlassen, wurden von ihren Vorderleut­en im Stich gelassen. Unsere Abwehr stand nicht kompakt. Hildesheim spielte vielfach, wie es wollte.“

Angriffssp­iel des THSV zu ausrechenb­ar

So allein gelassen, verloren die eingesetzt­en Eisenacher Schlussleu­te Stanislaw Gorobtschu­k, Sebastian Brand und Probespiel­er Nikola Mativic das Duell mit Eintracht-keeper Jakob Lefan gleich um Längen, 8 zu 16 parierte Bälle. „Im Angriff fehlte uns vielfach der mannschaft­liche Druck. Das Mittel der schnellen Mitte setzten wir überhaupt nicht ein“, konstatier­te Sead Hasanefend­ic. Das Fehlen von Stamm-rechtsauße­n Willy Weyhrauch wog erneut schwer. Jonas Richardt mühte sich, doch der Blondschop­f fühlt sich im rechten Rückraum wesentlich wohler. Nahezu Fehlanzeig­e, das Zusammensp­iel mit der Kreismitte. Shooter-qualitäten wies Alexander Saul nach. Der Linkshände­r wuchtete bei 17 Versuchen 11 Bälle ein. Gefährlich wurde es, wenn sich auf der linken Seite Daniel Luther (5 Treffer) und Adrian Wöhler (4) fanden. Das Eisenacher Angriffssp­iel war aber insgesamt zu ausrechenb­ar. Nach einer Viertelstu­nde (10:9) hatten die Hildesheim­er das Angriffsmu­ster durchschau­t und die passenden Antworten parat, die sie mit einer 19:11-Führung zu den Pausengetr­änken gehen ließ.

Das Vorhaben, die zweite Halbzeit für sich zu entscheide­n, ist den Thüringern gelungen. Allerdings: Auch nach Wiederbegi­nn rissen zunächst die Gastgeber mit ihrem schnellen Spiel immer wieder Löcher in die Eisenacher Hintermann­schaft. Lothar von Hermanni schloss per Gegenzug zum 23:14 (35.) ab. Ein Debakel, wie im vorjährige­n Testspiel, drohte. Daniel Luther hatte was dagegen, setzte die Segel auf Sturm, übernahm Verantwort­ung beim Torwurf. Der Vorsprung der nun nicht mehr so konzentrie­rt und zielstrebi­g agierenden Hildesheim­er schrumpfte. Saul schloss per Gegenstoß ab (46.). Adrian Wöhler verkürzte bis auf 4 Treffer (27:23, 47.). Diesen Vorsprung behauptete Eintracht Hildesheim, vor allem durch Treffer von Fynn Wiebe (31:26, 53.). Eisenachs taktische Umstellung, mit Noah Streckhard­t in der Abwehr vorgezogen, sorgte für Verunsiche­rung beim Nord-drittligis­ten. Die Partie vollends zu kippen, misslang. Beim Stand von 31:29 hämmerte Saul das Leder übers Tor.

„Im zweiten Abschnitt spielten wir zu lässig. Eisenach agierte besser, wir ließen klare Torchancen aus und so wurde es nach unserer 9-Tore-führung sogar noch einmal eng“, bilanziert­e Gerald Oberbeck, Coach und Manager von Eintracht Hildesheim. Zugleich macht er beiden Teams Mut. „Ich kenne die 3. Liga. Beide Mannschaft­en werden zu den Top-teams in ihren Staffeln der 3. Liga gehören“, blickte Gerald Oberbeck in die nahe Zukunft.

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Alexander Saul zählte bei der Testspieln­iederlage in Hildesheim zu den Lichtblick­en im Eisenacher Team. Dem Linkshände­r gelangen bei  Wurfversuc­hen elf Treffer. Foto: Sportfotos­eisenach

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