Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Thüringer fest im Sattel
Der Freistaat wird immer mehr als Radland wahrgenommen. Tourismusumsatz von 60 Millionen Euro
Erfurt. Ilmtal-radweg, Saaleradweg, Unstrut-radweg, Werra-radweg... die Aufzählung könnte problemlos fortgesetzt werden. Thüringen hat über die gesamte Region verteilt eine große Auswahl an touristischen Radwegen. Landschaftlich schön waren sie schon immer, doch inzwischen stimmen meist auch die anderen Parameter wie Service und Ausschilderung.
Das spricht sich herum, Thüringen ist der Aufsteiger bei den beliebtesten Radregionen in Deutschland. In der kürzlich veröffentlichten Reiseanalyse des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-clubs (ADFC) schaffte es der Freistaat unter die Top 10 der beliebtesten Radregionen in Deutschland. Immerhin 171 davon weist der ADFC aus, Thüringen landet mit seinem Radangebot auf dem siebenten Rang. Den Spitzenplatz belegt erneut Bayern vor dem Münsterland. Beliebtester Radweg ist zum 14. Mal in Folge der Elberadweg. dahinter platzieren sich der Weserund der Ruhrtalradweg.
140 Bett&bike-häuser stehen zur Auswahl
Das Thüringer Radnetz weist aktuell eine Gesamtlänge von 3200 Kilometer auf, wovon sich 1500 Kilometer auf die 13 Fernradwege verteilen. Mit 140 Bett&bike-häusern wird laut Thüringer Tourismus Gmbh eine gute Auswahl geeigneter Unterkünfte an geboten.
Wie das Thüringer Wirtschaftsministerium auf Anfrage mitteilte, würde es in den nächsten Jahren vor allem darum gehen, die gebauten und geförderten Radwege auf der kommunalen Ebene möglichst hochwertig zu sichern. Die fehlenden Zuführungen zu den Fernrouten wolle man deutlich verringern und die vorhandenen Wege in einen mängelfreien Zustand halten beziehungsweise bringen. Die Infrastruktur – wie Rastmöglichkeiten, ebike-ladestationen oder die gastronomische Versorgung – sollen zudem schrittweise ausgebaut werden.
Wie Sprecher Stephan Krauß außerdem sagte, würde eine weitere Aufgabe darin bestehen, in Kooperation mit den regionalen Tourismusorganisationen – etwa durch die Einbindung von kulturellen Attraktionen – Angebotspakete zu schnüren; dies insbesondere auch unter Bezugnahme auf die Reisemotive der neuen Landestourismusstrategie „Faszination und Sehnsucht“.
Der Radtourismus sei jedenfalls zu einem wichtigen Wirtschafts-faktor geworden. Pro Jahr finden im Freistaat rund 3,7 Millionen Fahrrad-tagesreisen statt, durch die ein Umsatz von 60 Millionen Euro erwirtschaftet wird. Gegen eine weitere Steigerung hätte wohl niemand etwas einzuwenden.