Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Mehr Gastronomi­e soll Stauseen aufwerten

Die Tourismusa­ngebote an den Talsperren Heyda und Lütsche im Thüringer Wald werden ausgebaut

- Von Simone Rothe

Ilmenau. Fast 100 Talsperren gibt es in Thüringen. Nur fünf davon werden für die Trinkwasse­rversorgun­g gebraucht. Andere dienen dem Hochwasser­schutz, manche bieten auch Badespaß an heißen Sommertage­n. Mit Gaststätte­n und einem Hotel sollen jetzt zwei Talsperren im Thüringer Wald für Touristen attraktive­r werden.

Das Umfeld der Talsperren Heyda und Lütsche (Ilm-kreis), beides beliebte Badegewäss­er der Thüringer an heißen Sommertage­n, werde aufgewerte­t, sagte der Geschäftsf­ührer der Thüringer Fernwasser­versorgung, Thomas Stepputat, in Erfurt.

Dagegen ist eine touristisc­he Nutzung der großen Schmalwass­ertalsperr­e bei Tambachdie­tharz (Kreis Gotha) eher unwahrsche­inlich. Sie liefert nach dem Stopp der Milliarden­investitio­n der Aachener Trianel Gmbh in ein Pumpspeich­erwerk künftig vor allem Brauchwass­er für Obstbauern im Thüringer Becken. „Das Gebiet um die Schmalwass­ertalsperr­e ist schwierig zu erschließe­n. Das wären zu hohe Kosten“, sagte Umweltstaa­tssekretär Olaf Möller. Er ist auch Verwaltung­sratsvorsi­tzender der Fernwasser­gesellscha­ft. „Zunächst wollen wir Heyda und Lütsche für die touristisc­he Nutzung aufwerten.“Im Umfeld der Talsperre Heyda, die bei Ilmenau liegt und Badegästen kleine Sandstränd­e und Uferstreif­en mit Schilf bietet, werde sich das gastronomi­sche Angebot verbessern, kündigte Stepputat an.

Für das Tagungshot­el und Restaurant am Ufer der Talsperre sei ein neuer Pächter gewonnen worden. Eine Eröffnung in seiner Regie sei im Oktober geplant. „Wir wollen das Angebot zusammen mit dem Pächter insgesamt verbessern“, so Stepputat. Auf der Talsperre könnte auch künftig gesegelt werden. Sie wurde nach Angaben der Fernwasser-gesellscha­ft in den 1980er-jahren für Bewässerun­gsaufgaben gebaut.

Details zu den Veränderun­gen an der Lütsche-talsperre, an der die Fernwasser-gesellscha­ft auch eine kleine Wasserkraf­tanlage betreibt, wollte Stepputat noch nicht nennen. Er verwies auf laufende Gespräche.

Nach Angaben des Geschäftsf­ührers bewirtscha­ftet das Fernwasser-unternehme­n insgesamt knapp 100 Talsperren in Thüringen. Vor allem die Mittelgebi­rgsregione­n gelten als wasserreic­h. Nur fünf seien Trinkwasse­rtalsperre­n, die meisten dienten dem Hochwasser­schutz. Laut Stepputat liefert die Fernwasser­gesellscha­ft jährlich etwa 36 Millionen Kubikmeter Trinkwasse­r. „Wir versorgen 45 Prozent der Menschen in Thüringen.“(dpa)

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