Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Keine Pause für den „Eisenmann“

Thüringens schnellste­r Langdistan­z-triathlet Christian Altstadt vom LTV Erfurt startet Sonntag beim Ican Nordhausen

- Von Dirk Pille

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Erfurt. Der gebürtige Frankfurte­r Christian Altstadt ist einer der Triathlon-asse beim Ican Nordhausen am kommenden Sonntag. Über 1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und 21 km Laufen führt die Mitteldist­anz-strecke ab 8 Uhr rund um die Rolandstad­t mit dem Ziel auf dem Theaterpla­tz. Der 31 Jahre alte Altstadt, der in Jena lebt und für den LTV Erfurt startet, ist seit seinen 8:20:22 Stunden beim Ironman von Roth schnellste­r Thüringer „Eisenmann“. Über seine Siegchance­n in Nordhausen, seine junge Karriere, Angst vorm Radfahren im Regen und die WM in Hawaii sprach er mit unserer Zeitung.

Der größte Erfolg der Karriere mit dem Sieg beim Ostseeman in Glückstadt ist gerade eine gute Woche her, da starten Sie in Nordhausen über die halbe Ironman-distanz. Haben Sie unerschöpf­liche Kraftquell­en? Das wird ein Überraschu­ngspaket. Ich habe keine hohen Erwartunge­n. Vielleicht kriege ich schwere Beine. Vom Podestplat­z bis Rang sechs wäre das Ergebnis okay. Danach wartet übrigens mit Erfurt ja das dritte Rennen in kurzer Folge. Als Athlet des LTV Erfurt muss ich da natürlich dabei sein. Nordhausen reizt als einzige Mitteldist­anz in Thüringen mit der hochkaräti­gen Konkurrenz. Außerdem habe ich hier 2014 den zweiten Triathlon meine Lebens gemacht. Damals war ich 15., ein Jahr später Sechster. Mal sehen, ob ich mich am Sonntag noch einmal steigern kann.

Sind Sie wirklich erst vier Jahre richtiger Triathlet?

Ja wirklich. Mein Geraer Trainer Konrad Smolinski sagt immer, vier Jahre Triathlon, das ist nix. Deshalb gehe ich es trotz schneller Erfolge langsam an.

Wie kamen Sie zu diesem anspruchsv­ollen Sport? Neben meinem Studium suchte ich eine Herausford­erung. Ein Schulkamer­ad überredete mich zur EM.70 in Wiesbaden in der Altersklas­se über die Distanz, die ich am Sonntag in Nordhausen laufe. Ich war nach 4:55 Stunden glücklich im Ziel, wurde 189. und hatte Blut geleckt.

2016 hatten sie einen schweren Rad-unfall beim Erfurt-triathlon. Haben Sie seitdem Angst auf dem Rad beim Trainieren? Etwas ängstlich auf dem Rad bin ich nur bei Regen wie zuletzt in Gera auf einem engen Kurs. Ich erlitt bei dem unverschul­deten Unfall in Erfurt einen Oberschenk­elhalsbruc­h. Ich verpasste die WM.70 in Australien. Alles schien futsch. Als der Bruch ausgeheilt war, wollte ich es noch mal wissen und habe ich mich als Profi-triathlet angemeldet. Das ist jetzt mein Beruf.

Wann sehen wir Sie beim Ironman auf Hawaii?

Vielleicht gehe ich die Qualifikat­ion für nächstes Jahr an. Aber eigentlich bin ich noch nicht soweit. Hawaii ist ein Ritterschl­ag mit den besten 50 Profis, da muss man sehr viel draufhaben.

Ist der Ican die Nummer eins der Triathlons in Thüringen? Von der Konkurrenz auf jeden Fall. Die Laufstreck­e durch die Stadt ist die härteste in Deutschlan­d auf der Mitteldist­anz.

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Manchmal wünschte sich Ironman Christian Altstadt aus Jena sicher ein Double bei seinen vielen Starts. Foto: Christoph Keil

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