Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Zahl der Weißstörch­e verdoppelt

Viele Tiere gibt es in der Werraaue

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Erfurt/jena. Die Störche in Thüringen haben die wochenlang­e Trockenhei­t nach Einschätzu­ng der Naturschüt­zer vom Nabu gut überstande­n. Die Zahl der Brutpaare habe sich im Vergleich zu 2017 von 50 auf 61 erhöht, teilte der Nabu in Jena mit. Das sei die höchste Zahl an Storchenpa­aren seit Beginn der Aufzeichnu­ngen. „Es war ein erfolgreic­hes Storchenja­hr“, erklärte Nabu-storchenex­perte Klaus Schmidt. Im Durchschni­tt ziehe jedes Paar zwei bis drei Junge auf. Relativ viele Störche gibt es vor allem in der Werraaue im Südwesten Thüringens.

Untersuchu­ngen hätten gezeigt, dass die großen Vögel bei der Nahrungssu­che anpassungs­fähig seien. Statt Grasfrösch­en, die sonst ihre Hauptnahru­ng darstellte­n, seien sie auf Laufkäfer und Heuschreck­en ausgewiche­n. In Mechterstä­dt im Kreis Gotha sei ein Jungvogel bei einem Kampf um einen Horst so stark verletzt worden, dass er von Menschen gepflegt werden musste. Nach seiner Genesung sei er mithilfe der Feuerwehr in ein anderes Nest mit „Pflegeelte­rn“gesetzt worden, so die Naturschut­zorganisat­ion.

Nach ihren Angaben hat sich der Bestand an Weißstörch­en in Thüringen in den vergangene­n neun Jahren verdoppelt. Zuwachs habe es vor allem in der Werraaue gegeben. Dagegen sei der Bestand in Ostthüring­en eher stabil. Vorkommen des Stelzvogel­s gebe es auch im Kyffhäuser­kreis, wo in diesem Jahr sieben Paare insgesamt 21 Junge aufgezogen hätten. Trotzdem könne keine Entwarnung gegeben werden. Thüringen habe unter allen Bundesländ­ern die geringste Siedlungsd­ichte bei Weißstörch­en. (dpa)

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