Thüringer Allgemeine (Eisenach)
„Den Unterschied zwischen Zocken und Geldanlegen erklären“
Börsenprofi Dirk Müller erläuterte im Gespräch mit Lesern das Geschehen an den internationalen Aktienmärkten
Erfurt. Dirk Müller ist Finanzexperte, mehrfacher Spiegel-bestseller Autor, Politikberater, Vortragsredner, Verleger und gilt als „Dolmetscher zwischen den Finanzmärkten und den Menschen außerhalb der Börse“. Sein Weg am Frankfurter Parkett begann im Jahr 1992, wo er als amtlich vereidigter Makler tätig war.
Heute zählt Müller zu den bekanntesten Börsenexperten Deutschlands.
Von den Medien erhielt Müller den Spitznamen „Mr. Dax“. In der Erfurter Stadtbibliothek hatten Leser unserer Zeitung die Möglichkeit den Börsenexperten zu befragen.
Wie kommt man auf die Idee, mit einer Börsenshow durch das Land zu touren?
Ich habe das Angebot bekommen, lass uns die Börse auf die Bühne bringen und hielt das spontan für eine tolle Idee. Ich habe das noch nie gemacht und erst mal gesagt, ich denke darüber nach. Ich konnte mir noch nicht vorstellen, wie ich in einer Abendshow von zwei Stunden so viel rüberbringen kann, dass die Menschen etwas mitnehmen, womit sie etwas anfangen können.denn nur den Leuten zwei Stunden Spaß zu machen, wäre Zeitverschwendung.
Was ist das Ziel ihrer Show? Ich möchte den Leuten vor allem die Angst vor der Aktie nehmen. Die meisten Menschen merken doch inzwischen, dass sie in Zeiten von Nullzinsen ihr Geld nicht konventionell anlegen können. Sie wissen, dass sie eigentlich etwas mit Aktien machen müssten, aber trauen sich nicht. Weil man Angst vor Dingen hat, die man nicht kennt und nicht versteht. Ich möchte den Menschen diese Angst nehmen, in dem sie es verstehen. Und nachdem ich mir dafür ein Konzept überlegt hatte, war der Knoten geplatzt und ich habe gesagt, ja das kriege ich hin. Die Leute nehmen nach den zwei Stunden etwas mit.
Was genau?
Nicht den Grundfehler vieler Anleger und selbst einiger Profis zu machen und nicht zu verstehen, dass diese Welt der Börse aus zwei Kontinenten besteht, die miteinander überhaupt nichts zu tun haben.
Die da wären?
Da ist zum einen diese kurzfristige Zockerei, Das ist für mich alles was unterhalb einer Frist von eineinhalb Jahren geschieht. Das ist alles Zockerei und hat nicht das geringste mit Geldanlegen zu tun. Das ist ein Glücksspiel wie Pokern.wer das machen möchte und sein ganzes Leben darauf abrichtet, der kann am Ende zu den wenigen Glücklichen gehören, die davon erfolgreich leben können. Aber für die Masse bleibt das immer ein Glücksspiel wie die Fußballwette. Ich erkläre die Spielregeln, werde es aber nicht empfehlen, sondern eher ausreden.
Stattdessen empfehlen Sie ihren Zuhörern?
Im zweiten Teil des Abends kommen wir zudem, worum es eigentlich geht – um das Geldanlegen und dabei gelten vollkommen andere Regeln. Unsere Menschheit entwickelt sich seit wir auf der Erde sind immer weiter. Das hat mit dem Feuer angefangen und heute sind wir beim 3-D-druck. Das wurde immer von Erfindungen und Unternehmen, die diese umgesetzt haben, vorangebracht. Was kann es Sinnvolleres geben, als sich an der Entwicklung zu beteiligen.
In welcher Form kann dieses geschehen?
Entweder man macht selbst eine Erfindung, baut darauf ein Unternehmen auf und produziert für die Welt, oder ich suche mir jemanden, der schon bewiesen hat, dass er es kann und erfolgreich ist und an dem beteilige ich mich und gebe Geld dazu.
Und schaue anschließend auf die Aktienkurse?
Nein, in dem Falle muss es dem Anleger vollkommen egal sein, wo der Aktienkurs in zwei Wochen steht, wichtig ist, wo das Unternehmen in zehn Jahren wirtschaftlich steht.
„Lasst den Bullen los - Vom Sparer zum Aktionär!“ist das Thema von Dirk Müllers Show, mit der er im kommenden Jahr durch Deutschland tourt. Am . Mai ist er in der Messehalle Erfurt zu erleben, Karten sind im Ticketshop erhältlich.