Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Keine Finanzhilfen für die Türkei
Deutschland setzt auf Wirtschaftsbeziehung
Berlin. Deutschland und die Türkei wollen den bevorstehenden Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in der Bundesrepublik zu einem Signal für den Ausbau ihrer Wirtschaftsbeziehungen machen. Deutsche Finanzhilfen für die Türkei seien aber kein Thema, sagte Finanzminister Olaf Scholz (SPD) am Freitag nach einem Treffen der Finanz-, Wirtschaftsund Energieminister beider Länder. Weder hätten die türkischen Minister ihm gegenüber um Hilfen nachgesucht, noch werde das beim Besuch Erdogans geschehen. Mit Blick auf die deutsch-türkische Spannungen in den vergangenen Monaten erklärte Scholz’ Amtskollege Berat Albayrak: „Der Prozess der Normalisierung schreitet voran.“Beide Seiten kündigten an, ihre Wirtschaftsbeziehungen nun wieder ausbauen zu wollen.
Proteste zum Besuch Erdogans erwartet
Aufgabe der Ministerrunde war es, den Besuch Erdogans am Freitag kommender Woche vorzubereiten. Zum Besuch des türkischen Präsidenten wird mit umfangreichen Protesten gerechnet. Scholz wie auch Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) unterstrichen das deutsche Interesse an einer wirtschaftlich stabilen Türkei. Dazu könnte auch eine intensivere deutsch-türkische Wirtschaftskooperation beitragen.
Altmaier zeigte sich überzeugt, dass die Türkei ihre aktuellen ökonomischen Probleme wie eine hohe Inflation und ein drastischer Verfall der nationalen Währung alleine wird bewältigen können. (dpa)