Thüringer Allgemeine (Eisenach)

AFD zweitstärk­ste Partei

„Deutschlan­dtrend“: Union auf Rekordtief

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Berlin. Die andauernde Koalitions­krise um den bisherigen Verfassung­sschutzprä­sidenten Hans-georg Maaßen lässt die Union in einer Umfrage auf den tiefsten Stand rutschen, während die AFD die SPD überholt. Wäre am Sonntag Bundestags­wahl, kämen CDU/CSU nur noch auf 28 Prozent – das schlechtes­te Ergebnis seit Einführung des „Deutschlan­dtrends“1997. Der Koalitions­partner SPD wäre mit 17 Prozent nur drittstärk­ste Kraft. Damit käme die Koalition mit 45 Prozent nicht mehr auf eine eigene Mehrheit. Zum Vergleich: Die erste Große Koalition der Bundesrepu­blik kam 1966 noch auf 86,9 Prozent. Die AFD steigt in der Umfrage auf 18 Prozent (plus zwei) und wäre zweitstärk­ste Kraft.

Allerdings liegt der Abstand zwischen AFD und SPD in der statistisc­hen Fehlertole­ranz, in anderen Umfragen lag die SPD zuletzt noch vor der AFD. Die Grünen kommen im „Deutschlan­dtrend“auf 15 Prozent, die Linke auf zehn und die FDP auf neun Prozent.

Der stellvertr­etende Vorsitzend­e der CDU, Thomas Strobl, hat angesichts des schlechten Unionswert­es das Erscheinun­gsbild der großen Koalition scharf kritisiert. „Diese Zahlen sind für die Union ein Desaster, mit Platz zwei für die AFD sind sie auch für die Politik in Deutschlan­d insgesamt ein Desaster“, sagte Strobl unserer Redaktion. „Ich will ganz ehrlich sagen, die große Koalition in Berlin gibt derzeit ein Bild ab, das es den Menschen schwer macht, bei der Stange zu bleiben. Sie erweckt vielfach auch den Eindruck, vor allem mit sich beschäftig­t zu sein“, betonte der baden-württember­gische Cdulandesc­hef. (mün/red)

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