Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Klebetechnik-hersteller baut Produktion in Buchenau aus
Konzern investiert 20 Millionen Euro in sein Werk an der Werra. In der neuen Halle entstehen 60 zusätzliche Arbeitsplätze
Buchenau. „Bitte behalten sie diesen Rhythmus bei“, bat Mihlas Bürgermeister Rainer Lämmerhirt (UWG) die angereiste Konzernspitze der Atp-gruppe beim Spatenstich am Freitag. Auch Landrat Reinhard Krebs (CDU) fände eine 20-Millioneneuro-investition in der Region alle vier Jahre durch das Unternehm ziemlich gut.
Und tatsächlich war es im Sommer 2014 als auf dem Firmen-gelände in Buchenau der Spaten für den Bau des Produktionsgebäudes von der Graphics Werra Klebetechnik gestochen wurde. Und nur vier Jahre später wiederholt sich gestern dieser Vorgang. Wieder viele Spaten, wieder 20 Millionen Euro Investition.
Die Kunden sind über die ganze Welt verteilt
Die Firma baut eine Erweiterungshalle mit rund 7000 Quadratmetern Produktionsfläche und weiteren rund 500 Quadratmetern Bürofläche. Damit kommen zu den bereits vorhandenen 60 Arbeitsplätzen weitere 60 hinzu.
Technisches Herzstück der Produktionshalle ist eine 86 Meter lange und rund neun Meter breite Beschichtungsanlage für Klebebänder und -folien. Diese wird aus Einzelteilen in der Halle montiert, einzelne Segmente sind bis zu acht Tonnen schwer.
Dort wird Klebeband auf einer zwei Meter breiten Rolle beschichtet und am Ende werden die 2000 bis 40000 Laufmeter auf sogenannten Convertinganlagen dann auf kleinere und schmalere Rollen getrennt. Aus dem Werratal liefere man weltweit an die Kunden, so Geschäftsführer Jan Müller. Rund 40 Prozent gehen an Automobilzulieferer, etwa an Sitzheizungshersteller. Rund 40 Millionen Quadratmeter dieser beschichteten Klebebänder verlassen derzeit im Jahr das Werk. Mit dem Neubau kommen weitere 40 Millionen Euro hinzu.
Und das Geschäft brummt. Aus der Schweiz war Geschäftsführer Daniel Heini angereist. Er berichtete von einem außergewöhnlichen Wachstum des Konzerns in den vergangenen Jahren von 30 Prozent.
In diesem Jahr überspringe die Gruppe erstmals die 100-Millionen-euro-marke beim Umsatz. Dies, so Heini, habe man den Mitarbeitern zu verdanken. Wahrscheinlich, so mutmaßte ein froh gelaunter Landrat Krebs, habe der Sommer diesmal so lange gedauert, damit auch dieser Spatenstich noch von der Sonne beschienen wird. Es sei ein bedeutsamer Tag für die Region, die ja jetzt schon die wirtschaftsstärkste in ganz Thüringen sei. Der Betrieb sei ein hervorragendes Beispiel an Stabilität. Er lobte, dass man an dem nicht ganz einfachen Standort nahe der Werra investiere. „Ihre Klebetechnik hält nicht nur Werkstoffe zusammen, sondern verbindet hier die Region, verbindet die Menschen. Einen solchen Kleber lob ich mir.“
Und Bürgermeister Lämmerhirt freute sich über einen „sehr guten Tag für die Gemeinde.“Man sei immer im engen Kontakt mit dem Unternehmen und pflege seit Jahren eine gute Zusammenarbeit. Man habe, so Lämmerhirt, in der Firma in allen Fragen, sei es Feuerwehr, Sport oder Gemeinde, immer einen guten Partner gefunden. Überdies freue ihn, dass mit der bauausführenden Firma Vollack ein weiteres Unternehmen aus der Region beteiligt sei.
Im Juli 2019 wird der Bau wohl fertig sein. Die Inbetriebnahme werde, so Geschäftsführer Müller, dann wohl im Herbst anstehen.