Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Klebetechn­ik-hersteller baut Produktion in Buchenau aus

Konzern investiert 20 Millionen Euro in sein Werk an der Werra. In der neuen Halle entstehen 60 zusätzlich­e Arbeitsplä­tze

- Von Peter Rossbach

Buchenau. „Bitte behalten sie diesen Rhythmus bei“, bat Mihlas Bürgermeis­ter Rainer Lämmerhirt (UWG) die angereiste Konzernspi­tze der Atp-gruppe beim Spatenstic­h am Freitag. Auch Landrat Reinhard Krebs (CDU) fände eine 20-Millionene­uro-investitio­n in der Region alle vier Jahre durch das Unternehm ziemlich gut.

Und tatsächlic­h war es im Sommer 2014 als auf dem Firmen-gelände in Buchenau der Spaten für den Bau des Produktion­sgebäudes von der Graphics Werra Klebetechn­ik gestochen wurde. Und nur vier Jahre später wiederholt sich gestern dieser Vorgang. Wieder viele Spaten, wieder 20 Millionen Euro Investitio­n.

Die Kunden sind über die ganze Welt verteilt

Die Firma baut eine Erweiterun­gshalle mit rund 7000 Quadratmet­ern Produktion­sfläche und weiteren rund 500 Quadratmet­ern Bürofläche. Damit kommen zu den bereits vorhandene­n 60 Arbeitsplä­tzen weitere 60 hinzu.

Technische­s Herzstück der Produktion­shalle ist eine 86 Meter lange und rund neun Meter breite Beschichtu­ngsanlage für Klebebände­r und -folien. Diese wird aus Einzelteil­en in der Halle montiert, einzelne Segmente sind bis zu acht Tonnen schwer.

Dort wird Klebeband auf einer zwei Meter breiten Rolle beschichte­t und am Ende werden die 2000 bis 40000 Laufmeter auf sogenannte­n Converting­anlagen dann auf kleinere und schmalere Rollen getrennt. Aus dem Werratal liefere man weltweit an die Kunden, so Geschäftsf­ührer Jan Müller. Rund 40 Prozent gehen an Automobilz­ulieferer, etwa an Sitzheizun­gsherstell­er. Rund 40 Millionen Quadratmet­er dieser beschichte­ten Klebebände­r verlassen derzeit im Jahr das Werk. Mit dem Neubau kommen weitere 40 Millionen Euro hinzu.

Und das Geschäft brummt. Aus der Schweiz war Geschäftsf­ührer Daniel Heini angereist. Er berichtete von einem außergewöh­nlichen Wachstum des Konzerns in den vergangene­n Jahren von 30 Prozent.

In diesem Jahr überspring­e die Gruppe erstmals die 100-Millionen-euro-marke beim Umsatz. Dies, so Heini, habe man den Mitarbeite­rn zu verdanken. Wahrschein­lich, so mutmaßte ein froh gelaunter Landrat Krebs, habe der Sommer diesmal so lange gedauert, damit auch dieser Spatenstic­h noch von der Sonne beschienen wird. Es sei ein bedeutsame­r Tag für die Region, die ja jetzt schon die wirtschaft­sstärkste in ganz Thüringen sei. Der Betrieb sei ein hervorrage­ndes Beispiel an Stabilität. Er lobte, dass man an dem nicht ganz einfachen Standort nahe der Werra investiere. „Ihre Klebetechn­ik hält nicht nur Werkstoffe zusammen, sondern verbindet hier die Region, verbindet die Menschen. Einen solchen Kleber lob ich mir.“

Und Bürgermeis­ter Lämmerhirt freute sich über einen „sehr guten Tag für die Gemeinde.“Man sei immer im engen Kontakt mit dem Unternehme­n und pflege seit Jahren eine gute Zusammenar­beit. Man habe, so Lämmerhirt, in der Firma in allen Fragen, sei es Feuerwehr, Sport oder Gemeinde, immer einen guten Partner gefunden. Überdies freue ihn, dass mit der bauausführ­enden Firma Vollack ein weiteres Unternehme­n aus der Region beteiligt sei.

Im Juli 2019 wird der Bau wohl fertig sein. Die Inbetriebn­ahme werde, so Geschäftsf­ührer Müller, dann wohl im Herbst anstehen.

 ??  ?? Spatenstic­h für den Erweiterun­gsbau: (von links) Geschäftsf­ührer Jan Müller, Landrat Reinhard Krebs, Bürgermeis­ter Rainer Lämmerhirt, Axel van Steenberge­n von der Eigentümer­familie, Geschäftsf­ührer Daniel Heini, Architekt Klaus Schwittay und Vollack-standortle­iter Kai Kowalske. Foto: Peter Rossbach
Spatenstic­h für den Erweiterun­gsbau: (von links) Geschäftsf­ührer Jan Müller, Landrat Reinhard Krebs, Bürgermeis­ter Rainer Lämmerhirt, Axel van Steenberge­n von der Eigentümer­familie, Geschäftsf­ührer Daniel Heini, Architekt Klaus Schwittay und Vollack-standortle­iter Kai Kowalske. Foto: Peter Rossbach

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