Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Zwei machen es vor

G Lösen Creuzburg und Mihla ein Umdenken aus?

- Von Birgit Schellbach

Mihla/creuzburg. Creuzburg und Mihla wollen sich zusammensc­hließen. Das haben Stadtrat und Gemeindera­t beschlosse­n (unsere Zeitung berichtete). Beide gehören der Verwaltung­sgemeinsch­aft Hainich-werratal an. Ursprüngli­ches Ansinnen insbesonde­re von Mihla war, diese Verwaltung­sgemeinsch­aft in eine Einheitsge­meinde umzubilden. Doch das scheiterte bisher am Widerstand der anderen Mitglieder – bis auf Creuzburg.

„Unser Ziel war seit Beginn der Gebietsref­orm eine Fusion zu einer neuen Gemeinde, um zukunftsfä­hige Strukturen zu entwickeln“, macht Oliver Rindschwen­ter, Beisitzer im Spdkreisvo­rstand und Gemeindera­t in Mihla, aufmerksam. Er spricht von „völlig unnötigen Doppelstru­kturen und einem viel zu teuren Vg-vorsitz“. Das sei gegenüber dem Steuerzahl­er nicht gerecht. „Wir konnten uns nicht durchsetze­n. Nun gehen wir einen anderen Weg“, so Rindschwen­tner.

Dem pflichtet Lutz Kromke, stellvertr­etender Spd-kreisvorsi­tzender und Stadtrat in Creuzburg, bei: „Allein der Widerstand gegen den Ausbau der Windkraft auf dem Harsberg und die Erweiterun­g der Deponie Mihla wird uns viel Kraft kosten. Das gelingt uns als größere Kommune viel besser.“

Inzwischen hat die Kommunalau­fsicht alle Bürgermeis­ter der VG zu einem Gespräch eingeladen. Ziel: Weitere Gemeinden sollen sich dem Beispiel von Mihla und Creuzburg anschließe­n. Nach dem Treffen verlautete von Ebenshause­ns Bürgermeis­ter Fred Leise (FDP), gleichzeit­ig Mitglied im Kreisvorst­and der Liberalen, dass er bereit sei, über eine größere Fusion mit der Stadt Creuzburg, der Gemeinde Mihla und allen weiteren Vggemeinde­n zu verhandeln. „Auch wenn eine Einheitsge­meinde nicht meine Herzenslös­ung ist, bin ich für eine pragmatisc­he Entscheidu­ng für Ebenshause­n und unsere Region offen“, teilt er mit.

Leise bezichtigt aber die Mihlaer Seite, „seit längerer Zeit für Unstimmigk­eiten“gesorgt zu haben. Das „Klima in der Region“sei „dadurch wiederholt gestört worden“.

Aus Sicht des Fdp-kommunalpo­litikers Leise macht eine freiwillig­e Fusion aber nur Sinn, „wenn möglichst alle Gemeinden aus unserer Verwaltung­sgemeinsch­aft mitmachen“. Eine alleinige Fusion von Creuzburg und Mihla würde „eher neue Konflikte“bedeuten.

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