Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Kunst ist für Geflüchtete die Sprache der Seele
Neue Ausstellung im Eisenacher Rathaus zeigt Werke von Menschen, die ihre Heimat verließen
Eisenach. „Wir waren erstaunt, wie viele Kunstwerke dabei hatten und wie schön die waren. Da entstand die Idee, daraus eine eigene Ausstellung zu machen“, erinnert sich Astrid Weimar und Nicole Päsler von der Stadtverwaltung. Sie hatten im Mai über den Interkulturellen Verein zu einem „Tag der Erinnerung“Flüchtlinge und Eisenacher eingeladen.
Jeder Flüchtling war gebeten, etwas mitzubringen, das er bei der Flucht aus seiner Heimat mitgenommen hat. Und so gab es nun – passend in der Interkulturellen Woche – die Eröffnung der Ausstellung im Eisenacher Rathaus. Diesmal sind es aber Werke, die bereits in Eisenach entstanden sind. Dazu haben sich Geflüchtete aus dem Irak und Syrien unter dem Motto „Kunst ist die Sprache der Seele“, das auch der Ausstellung ihren Namen gibt, zusammengeschlossen
„Es ist eine Ausstellungseröffnung, die wir in dieser Art sicherlich zum ersten Mal in Eisenach erleben“, freut sich Oberbürgermeisterin Katja Wolf (Linke) zur Eröffnung im Erdgeschoss des Verwaltungsgebäudes am Markt. Skulpturen und Zeichnung sind dort nun sehen, und „so nun einer breiten Öffentlichkeit zugänglich“.. Die Werke gäben den Betrachtern, so Wolf, die Möglichkeit, „einen kleinen Blick auf die Seele der Menschen zu werfen und eine andere Kultur zu entdecken. Es bietet die Chance, dass wir uns gegenseitig mit unseren Kulturen bekannt machen“. Die Zeichnungen und Skulpturen nähmen die Besucher mit in einer andere Welt und erzählten von dieser anderen Welt. „Hier zeigt sich, das Kunst die Möglichkeit bietet miteinander zu kommunizieren, auch wenn es die Sprache selbst noch nicht ermöglicht. Kultur ist die Brücke, die keine gemeinsame gesprochene Sprache braucht, sondern die Kommunaktion über das Herz erlaubt“, so Wolf. Dies zeige auch den gegenseitigen Respekt und Wertschätzung der Menschen untereinander. Und genau das mache das Leben in einer Stadt aus: Respekt, Wertschätzung und Miteinander.
Als Dankeschön gab es für die Künstler auch ein kleines Skizzenbuch, „damit weiter Werke entstehen, vielleicht für eine neue Ausstellung“. Wolf dankte den Machern der Ausstellung aus dem Sozialamt und Alltagsbegleiter Mathias Wacker. Rim Alass ist einer der sieben Künstler, deren Werke gezeigt werden. Die junge Frau wurde im Jahr 2000 in Damaskus in Syrien geboren. Vor einem Jahr kam sie über eine Familienzusammenführung nach Eisenach, sie will Informatik studieren. Das zeichnen ist ein Hobby von ihr. „Ich zeichne gern viel, um mich wohl zu fühlen“.
Ayman Khashaneh stammt ebenfalls aus Damaskus. Dort wurde er 1972 geboren. Er lebt nun mit seiner Frau und vier Kindern in Eisenach. Er will mit seinen Werken das Leiden von Menschen zeigen und ihre Geschichten durch seine Arbeiten erzählen, wobei die Geschichten fiktiv sind.
1976 wurde Mohammad Alhusseini in Amuda im Irak geboren, lebte dann aber bis zu seiner Flucht in Syrien. Seit zehn Jahren malt er in Öl und mit Acrylfarben. „Ich male die Abwesenheit und was nicht existiert, weil ich nicht sehe, was es Neues gibt“, beschreibt er seine Werke. Mohammad Alhusseini ist zudem Poet bislang in seiner kurdichen Sprache, will er es nun aber auch in Deutsch versuchen.
Saja Mohammad-hattem wurde 2001 im Irak geboren. Die junge Künstlerin ist seit drei Jahren in Deutschland. Sie besucht die Berufsschule und macht nächstes Jahr den Realschulabschluss. Seit sieben Jahren ist sie ihrem Hobby dem Zeichnen treu und tut es, wann immer sie eine freie Minute hat.
Für Khaled Al Khaled hingegen ist die Ausstellung im Rathgaus Eisenach nicht die erste. Der bildende Künstler wurde 1970 in Syrien geboren und gehört der syrischen Union bildender Künstler an. In seiner Geburtsstadt Deir el-zor sowie in Damaskus und Latakia hat er schon seine Werke in Ausstellungen präsentiert.
Tiba Albayati ist 23 Jahre alt und stammt aus dem Irak. Die junge Frau ist mit ihrer Mutter und der kleinen Schwester durch die UN 2010 nach Deutschland gekommen. Im kommenden Jahr macht sie ihren Realschulabschluss. Malen gehört seit ihrer Kindheit zu ihrem Leben. „Ich versuche nicht nur Striche zu zeichnen, sondern ich versuche, immer meinen Charakter oder meine Gefühle in der Zeichnung in die Gesichter zu bringen“, sagt die Künstlerin.
Omar Haemaf erblickte 2001 in Syrien das Licht der Welt. Der Tscherkesse kam vor drei Jahren nach Deutschland und ist vor allem auf dem Gebiet der Cartoons und der Geschichten von Superhelden unterwegs. Aber auch Design gehört zu seinen Formen der Kunst.
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Die Ausstellung ist noch bis . November im Eisenacher Rathaus zu sehen. Gewitter um Mauritius bringt Schaden und Verdruss.
Langjähriges Mittel der ▶ ▶ ▶ Fällt im Herbst das Laub recht schnell, ist der Winter bald zur Stell‘.
Langjähriges Mittel der ▶ ▶ ▶
Tagestemperatur: 14,5 Grad
Tagestiefsttemperatur: 9,4 Grad
Tageshöchsttemperatur: 19,6 Grad
Tagestemperatur: 13,7 Grad
Tagestiefsttemperatur: 8,8 Grad
Tageshöchsttemperatur: 18,6 Grad Ein Teil unserer Ausgabe enthält Beilagen der Lebenslust Touristik Gmbh und Trendtours Touristik Gmbh.
Ein kleiner Blick auf das Innerste der Menschen