Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Erfurter Radsportlerinnen greifen nach Wm-medaille
Klein und Worrack wollen in Innsbruck mit dem Team auf das Podest. Ex-weltmeister Martin nach Verletzung zurück
Erfurt. Der Wetterbericht verspricht für Innsbruck am morgigen Sonntag noch einmal stolze 26 Grad. Aber auch so erwartet Lisa Klein einen heißen Kampf um die Medaillen. Zum Auftakt der Straßenrad-wm in der österreichischen Metropole kämpfen die Firmenmannschaften im Teamzeitfahren um die Podestplätze, bevor vom Montag an im Einzelzeitfahren und in den Straßenrennen die Titel vergeben werden. „Es ist der letzte Höhepunkt der Saison. Wir sind sehr gut vorbereitet“, sagt die 22 Jahre alte Erfurterin, die mit ihrer Mannschaft Canyon Sram Cycling an der Seite ihrer Erfurter Teamkollegin Trixi Worrack eine Medaille holen will.
Einen Platz auf dem Treppchen erhofft sich auch Maximilian Schachmann. Der Berliner, der einst auch im Thüringer Energie Team fuhr, will am Sonntag mit seinem Team Quick-step angreifen und rechnet sich als Em-dritter im Zeitfahren nun erneut im Kampf gegen die Uhr am Mittwoch ebenso wie der nach seinem Wirbelbruch zurückgekehrte Tony Martin Medaillenchancen aus. Beim brutal schweren Straßenrennen über 258 Kilometer und knapp 4700 Höhenmeter zum Wm-abschluss sieht er sich chancenlos. „Wahrscheinlich ist das Rennen eine Nummer zu groß“, sagt Schachmann, der in diesem Jahr vor allem als Etappensieger beim Giro und der Deutschland-tour glänzte.
Ex-weltmeister Martin schielt nicht nur nach einer Medaille, wenn er mit Katusha-alpecin an den Start des 62,8 Kilometer langen Teamzeitfahrens geht. Seine Mannschaft bezeichnet er als konkurrenzfähig. Der 33-Jährige will nämlich auch in der Einzeldisziplin am Mittwoch ganz nach oben. „Von den Medaillenchancen bin ich überzeugt. Ich denke, dass ich mich von meiner Verletzung gut erholt habe“, sagt der in Erfurt ausgebildete Profi. Aus dem Freistaat sind zudem zwei Talente im Einsatz. Jakob Geßner (Stevens Junior Team Thüringen) kommt in den Bergen gut zurecht, weshalb ihm die Strecken liegen werden. Auch Dorothea Heitzmann vom RSC Turbine Erfurt ist nominiert. Sie holte in diesem Jahr wie Geßner Zeitfahr-silber bei der deutschen Junioren-meisterschaft.
Lisa Klein ist derweil zurück auf dem Weg zu alter Stärke, nachdem sie sich im Mai das Schlüsselbein gebrochen hatte, „Lisa hat den Ausfall längst überwunden. Das ist kein Problem mehr. Mit der Mannschaft kämpft sie am Sonntag um eine Medaille“, sagt ihr Heimtrainer Michael Beckert.
Vor einem Jahr holte sie im norwegischen Bergen Bronze, damals mit ihrem Team Cervélo Bigla und landete übrigens direkt vor der auf Rang vier platzierten Canyon-sram-equipe, für die sie nun fährt. Klein hat zwar die Seiten gewechselt, den Platz auf dem Podest will sie nun in Innsbruck aber wiederholen.
Zwei Thüringer Talente im deutschen Aufgebot
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