Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Messe in Mühlhausen macht Senioren fit für den Verkehr
Reaktionsvermögen wird mit Auto- und Fahrrad-simulator getestet
Mühlhausen. Aufprall konnte Wolfgang Obermann nicht mehr verhindern. Ein Moment der Unachtsamkeit genügte und der 80-jährige Senior aus Friedberg in Hessen krachte frontal mit einem Reh zusammen, das auf die Straße gesprungen war. Der Besucher der Seniorenmesse in Mühlhausen zeigte sich vom Geschehen überrascht. „Ich habe doch auf die Bremse getreten“, rechtfertigte er sich.
„Da waren sie nicht schnell genug“, erklärte Klaus Baum von der Landesverkehrswacht aus Erfurt, die den Autosimulator auf der Seniorenmesse aufgebaut hatte. An dieser Station sollten Besucher ihr Reaktionsvermögen im Straßenverkehr auf die Probe stellen. Den Schwierigkeitsgrad erhöhten für die betagten Verkehrsteilnehmer unterschiedliche Einstellungen, wie das Fahren unter Alkoholeinfluss oder bei schlechtem Wetter.
Ebenso am Fahrradsimulator konnten Messebesucher ihre Reaktionen auf Herz und Sattel testen. „Ich bin überrascht, wie gut es läuft“, meinte Dieter Karger (69), der es schaffte, stets rechtzeitig vor einer Gefahrenquelle den stationären Drahtesel zum Stehen zu bringen.
Der dritte Seniorensicherheitstag des Unstrut-hainichkreises fand im Evangelischen Schulzentrum Mühlhausen statt. Zielgruppe waren Menschen älter als 60 Jahre. Sie konnten Vorträgen lauschen, wie man sich richtig bei Trickbetrügern und Haustürgeschäften verhält oder erste Schritte für das Deutsche Sportabzeichen unternehmen. Das Deutsche Rote Kreuz, das mit einem Stand präsent war, frischte Kenntnisse zur Wiederbelebung auf.
„Die Messe berührt Themen, die Sicherheit im Alltag angehen. Das ist sehr wichtig und wir freuen uns, dass die Veranstaltung so gut angenommen wird“, sagte Martina Dorenwendt, Vorsitzende des Behinderten- und Seniorenbeirats des Unstruthainich-kreises.