Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Ilmenauer Forscher lüften Geheimnis am Süßen See

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Der Süße See in Sachsen-anhalt ist eine echte Schatzkist­e für Unterwasse­rarchäolog­en. Detaillier­te 3D-karten, die mithilfe eines speziellen Tauchrobot­ers des Ilmenauer Fraunhofer-institus IOSB erstellt wurden, zeigen nun neben zahlreiche­n historisch­en Artefakten deutlich die Strukturen eines bronzezeit­lichen Hügelgrabe­s.

Nur knapp 40 Kilometer entfernt vom Fundort der rund 4000 Jahre alten „Himmelssch­eibe von Nebra“unterstütz­en Ingenieure des Ilmenauer Institutes derzeit die Arbeit des Landesamte­s für Denkmalpfl­ege und Archäologi­e Sachsenanh­alt, wie die Ilmenauer Forscher mitteilten.

Erstmals kam dazu Ende 2018 ein hochmodern­er Unterwasse­rroboter zum Einsatz. Dieser erstellt hochauflös­ende Videos und Sonardaten von Objekten und Strukturen, die selbst erfahrenen Sporttauch­ern in dem trüben Gewässer verborgen bleiben können.

So konnte erstmals eine hochauflös­ende 3D-karte verschiede­ner Objekte erstellt werden, die ein Geheimnis preisgab: Ein imposantes Hügelgrab aus der Zeit 1400 vor Christus befindet sich inmitten des Sees. Erste Hinweise auf den spektakulä­ren Fund sammelte eine Bremer Firma bereits im April 2018 bei der Kartierung des Seebodens. Das Interesse der Archäologe­n war damit geweckt worden. Eine genauere Untersuchu­ng wurde nun durch die Fraunhofer­unterwasse­rtechnolog­ie aus Ilmenau vorgenomme­n. Damit haben die Archäologe­n nun die Sicherheit, dass es sich nicht um natürliche Ablagerung­en oder einen Steinhaufe­n handelt.

Insgesamt zwei Fahrzeuge der Ilmenauer Experten kamen am Süßen See zum Einsatz: der Unterwasse­rroboter unterstütz­te die Taucher und half bei der Erstellung der 3D-daten, eine Kartierung der Objekte von der Wasserober­fläche wurde von einem Katamaran vorgenomme­n.

Im Frühjahr sollen ausgewählt­e Fundstücke vermessen und geborgen werden. (red)

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