Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Verdi ruft Kaufland-beschäftigte zum Streik auf
Ausstand heute in drei Bundesländern. Zentrale Kundgebung auf dem Erfurter Anger
Eine Erfurt. Zu einer gemeinsamen Streikversammlung treffen sich am heutigen Freitag Beschäftigte von Kaufland aus Sachsen, Sachsen-anhalt und Thüringen. Die Gewerkschaft Verdi ruft die Kaufland-beschäftigten in diesen drei Ländern zum Tagesstreik auf. Verdi erwartet Streikende unter anderem aus Dresden, Ostsachsen, Magdeburg, Halle und Zeitz. „Wir rechnen mit rund 300 Kassiererinnen und Verkäuferinnen zu unserer Kundgebung um 11 Uhr auf dem Erfurter Anger“, so Jörg Lauenroth-mago, Verdi-verhandlungsführer für den Einzel- und Versandhandel.
„Seit Ende Mai sind die Tarifverträge gekündigt, wir fordern deutliche Erhöhungen der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen, Vorteilsregelungen für Verdi-mitglieder, gleiche Tariflaufzeiten und dass die Tarife für alle gelten“, so Lauenroth-mago laut einer Pressemitteilung der Gewerkschaft. „Das Arbeitgeberangebot von 1,5 Prozent für 2019 und 1 Prozent für 2020 ist für uns absolut unbefriedigend und keine Grundlage für Verhandlungen“, so LauenrothMago weiter.
Gerade in Mitteldeutschland habe Kaufland eine marktbeherrschende Position, argumentiert die Gewerkschaft. Umsätze und Gewinne würden stetig steigen. „Da wollen die Beschäftigten eine dicke Scheibe von abhaben“, so Lauenroth-mago.
Die Gewerkschaft kritisiert zudem die Arbeitsbedingungen in den Kaufland-filialen. „Mit weniger Leuten mehr Umsatz – die Beschäftigten leiden unter dem hohen Arbeitsdruck. Wir wollen mit diesem Streiktag ein Zeichen für faire Einkommen, für höhere Löhne und Gehälter von denen man leben kann, für mehr Wertschätzung und Anerkennung“, so der Verdi-gewerkschaftssekretär für den Einzelhandel in Thüringen, Ronny Streich.
Verdi fordert für die 256.000 Beschäftigten des Einzel- und Versandhandels in Sachsen, Sachsen-anhalt und Thüringen eine Erhöhung von 2 Cent pro Minute. Die Ausbildungsvergütungen sollen je Ausbildungsjahr um 100 Euro steigen. Der Tarifvertrag soll für eine Laufzeit von 10 Monaten abgeschlossen werden. (red)