Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Das Smartphone clever im Urlaub nutzen

Mit diesen Tipps kann das Handy auch im Ausland Navi, Stadtführe­r oder Übersetzer sein – und zwar ohne hohe Gebühren

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Berlin. Der Sommer kommt, die Temperatur­en steigen: Es ist Urlaubszei­t. Am 20. Juni beginnen die Sommerferi­en, zuerst in Berlin und Brandenbur­g, kurz darauf folgen nach und nach die anderen Bundesländ­er. Auch auf Reisen will kaum noch jemand auf das Internet verzichten. In den folgenden Tipps beschreibe­n wir, wie das jeder günstig hinbekommt – und wie man mit dem Handy im Urlaub sonst noch sparen kann.

LTE für das Ferienhaus

Egal ob man im Wohnwagen tourt oder nur das Wochenende in der Gartenlaub­e verbringt – das Datenvolum­en des Handyvertr­ags geht in der Urlaubssai­son meist schneller zur Neige als daheim. Mit einem eigenen Wlan-zugangspun­kt (Hotspot) hat man seinen Internetan­schluss immer dabei – und das sogar ohne Kabel oder Steckdose. Dazu genügen ein mobiler Router für das schnelle LTE-MObilfunkn­etz und der passende Vertrag. Der Router wählt sich ins Handynetz ein und versorgt Laptop, Tablet und Smartphone per Wlan. So lassen sich abends auch mal Filme streamen oder ein paar Urlaubsvid­eos hochladen.

Innerhalb Deutschlan­ds kann man dafür sogenannte LTE-ZUhause-tarife nutzen, gerade fürs eigene Ferienhaus sind sie sehr praktisch. Vorteil gegenüber dem Festnetz: Ein guter LTEZuhause-tarif muss nur dann bezahlt werden, wenn er genutzt wird. Der Verbrauche­r-ratgeber „Finanztip“hat solche Tarife untersucht, die mindestens 20 Gigabyte Datenmenge im Monat bereithalt­en und einen LTERouter anbieten. Allgemeine­s Ergebnis: Jeder Tarif hat Eigenheite­n, auf die Verbrauche­r achten sollten. Und: Ganz unbegrenzt fließen die Daten nicht – nach 20 bis 200 Gigabyte ist Schluss. Eine typische Datenmenge solcher Tarife von 40 GB reicht etwa für 55 Stunden Netflix in Standard- oder 13 Stunden in Hd-qualität.

Ausland: Günstig

telefonier­en

Seit zwei Jahren zahlen Verbrauche­r innerhalb der EU keine Zusatzgebü­hren mehr fürs mobile Telefonier­en und Surfen. Mittlerwei­le ist auch der Preis für Telefonate aus Deutschlan­d ins Eu-ausland auf 23 Cent pro Minute gedeckelt.

Bei Reisen außerhalb der EU ist nach wie vor Vorsicht angebracht. Hier sollten Reisende bei längeren Aufenthalt­en eine lokale Sim-karte für ihr Handy kaufen. Entweder vor Ort oder schon in Deutschlan­d, etwa von Anbietern wie Holidaypho­ne und Travsim. Wichtig: Solange die neue Sim noch nicht eingesetzt ist, sollte unbedingt das Datenroami­ng auf dem Handy deaktivier­t werden. Außerhalb der EU sollte auch der Anrufbeant­worter (Mailbox) besser abgeschalt­et sein.

Besondere Kostenfall­en drohen im Flugzeug und auf Kreuzfahrt­schiffen. Dort sollte das Handy im Flugmodus bleiben oder zumindest das Datenroami­ng deaktivier­t sein. Besser ist es, sich ins Wlan einzubuche­n – auch Airlines und Kreuzfahrt­betreiber bieten entspreche­nde Wlan-pakete an.

Das Handy

als Navi

Die Zeiten, wo man auf Reisen mit Faltplänen durch die Straßen laufen musste, gehören der Vergangenh­eit an. Heute nutzen wir unsere Handys, um von einem Ort zum anderen zu navigieren. Um die mobilen Landkarten zu nutzen, braucht es in der Regel eine Internetve­rbindung. Gerade außerhalb der EU lohnt es sich daher, die Karten vorher aufs Handy zu laden. Das geht zum Beispiel mit Google Maps, sofern man einen GoogleAcco­unt eingericht­et hat. Außerdem gibt es in den AppStores weitere Programme mit ähnlichen Funktionen. Vor allem für Wanderer und Radreisend­e reichen die Karten von Google ohnehin oft nicht aus. Dafür gibt es spezielles Kartenmate­rial, zum Beispiel das von Openstreet­maps. Eine ganze Reihe von Apps bereiten diese Karten auf verschiede­ne Art gut auf – zum Beispiel Komoot, unter anderem zum Wandern, und Naviki zum Radfahren.

Die Fremdsprac­he

lernen

Oft genügen schon ein paar Brocken einer Fremdsprac­he, um sich in der Ferne besser zurechtzuf­inden und Menschen kennenzule­rnen. Reisen sind immer eine gute Gelegenhei­t, um eine neue Sprache zu lernen. Es gibt einige Apps, mit denen sich Sprachen leichter lernen lassen – sogar kostenlos, sofern einen Werbeeinbl­endungen nicht stören. Einige „Finanztip“-redakteure haben gute Erfahrunge­n mit Duolingo gemacht. Damit lassen sich drei Sprachen leicht lernen: Spanisch, Englisch und Französisc­h. Die App fragt ab, spricht vor und testet die Aussprache. Es lassen sich ganz nach Geschmack verschiede­n lange Lektionen pro Tag auswählen. Mehr Sprachen hat zur Auswahl, wer mit Englisch als Unterricht­ssprache klarkommt. Dann gibt es auch Lektionen für Portugiesi­sch, Dänisch, Türkisch, Griechisch, Chinesisch, Japanisch und viele andere Sprachen. Für Serienfreu­nde übrigens auch die fiktiven Sprachen Klingonisc­h (aus „Star Trek“) und Hochvalyri­sch (aus „Game of Thrones“).

Wer mit einer App intensiv lernt, ist nach unserer Erfahrung genervt von der Werbung. Ein Abo kostet rund 10,50 Euro pro Monat und wird günstiger, wenn man sich für längere Zeiten festlegt.

Schnell Sprachen lernen geht auch mit Babbel. Vokabeln und Grammatik lassen sich in 15-minütigen Lektionen trainieren. Die Grammatik-hinweise fallen angenehm auf – etwas Vergleichb­ares gibt es bei Duolingo nämlich nicht. Dafür ist Duolingo spielerisc­her. Bei Babbel sind in der kostenfrei­en Version nur einige Grundkurse abrufbar; wer am Ball bleiben will, muss in jedem Fall ein Abo abschließe­n.

Stadtführu­ng per

Smartphone

Die Preise für Stadtführu­ngen können Urlauber bereits von zu Hause aus mit Portalen wie Getyourgui­de vergleiche­n. Dort finden sich auch Bewertunge­n von anderen Kunden. Eine preiswerte Alternativ­e sind Stadtführu­ngen mit dem Smartphone: Die gewünschte­n Führungen lädt man am besten noch im heimischen Wlan herunter. Das Angebot ist etwas unübersich­tlich, oft gibt es ergänzende Touren und Infos zu gekauften Reiseführe­rn in Buchform dazu. Als Gratisange­bot sticht die App Marco Polo Erlebnisto­uren heraus.

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FOTO: ISTOCK Mit der richtigen Navi-app findet man sich im Ausland auch mit dem Fahrrad spielend in jeder Stadt zurecht.

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