Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Regen als gute Nachricht

-

Nicht die befürchtet­e Sommertroc­kenheit, wie sie einige Wettermode­lle vermuteten, sondern krasser Wetterwech­sel mit schweren Gewittern und reichlich Regen und Hagelschla­g prägten die erste Junihälfte. Allein die beiden Gewitter am Pfingstmon­tag und in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch bescherten Eisenach insgesamt 35 Liter Regen pro Quadratmet­er. Das entspricht etwa dem Gesamtnied­erschlag der Monate Mai und Juni im trockenen Jahre 2018.

Besonders deutlich machte sich eine Kaltfront bemerkbar, welche im gegenwärti­gen Juni die heißen Tage am Monatsbegi­nn beendeten. Vermutlich meldete sich da schon die sogenannte Schafskält­e. Diesmal kam sie in abgeschwäc­hter Form einige Tage zu früh.

In der Regel tritt diese in vielen Jahren wiederkehr­ende Witterungs­erscheinun­g erst um den 11. Juni ein.

Nicht überall in Deutschlan­d fielen die Temperatur­en unter die 20-Gradmarke. Am Mittwoch dieser Woche, als das Thermomete­r der Eisenacher Wetterstat­ion nur 18 Grad Tageshöchs­ttemperatu­r anzeigte, wurden zur gleichen Zeit aus Ostsachsen 34 Grad gemeldet. An der Grenze zwischen der Kaltfront und der aufgeheizt­en Luft kam es dann zu den schweren Gewittern.

Wenn auch die lokalen Starkniede­rschläge in einigen Regionen zu Schäden führten, besteht ein Effekt aber auch darin, dass die Niederschl­agsbilanz zum Halbjahr positiv ausfällt. Schon Mitte Juni ist seit Jahresbegi­nn mit 346 Liter Regen pro Quadratmet­er das Halbjahres­soll erfüllt. Nach dem extrem trockenen Jahr 2018 ist das doch trotz aller Wetterunbi­lden eine gute Nachricht.

 ??  ?? Eberhard Dachsel über den krassen Wetterwech­sel
Eberhard Dachsel über den krassen Wetterwech­sel

Newspapers in German

Newspapers from Germany