Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Eine Welt ohne Schulen

Der Episodenfi­lm „Caraba“läuft am Sonntag im Eisenacher Kino „Capitol“

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Eisenach. Der fiktionale Kinofilm „Caraba“kommt Sonntag um 17 Uhr ins Eisenacher Kino „Capitol“. Regisseuri­n Katharina Mihm zeigt in den 92-minütigen Streifen eine Welt ohne Schulen. Fünf junge Menschen finden ihren eigenen Weg.

Phantasiev­oll untersucht der Coming-of-age Film, wie das Leben selbst zum fortwähren­den Bildungser­lebnis wird. Der erste Spielfilm zur Zukunft der Bildung regt an, gemeinsam Visionen zu entwickeln.

Zum Thema Schule gibt es vielseitig­e und polarisier­ende Ansichten in der Gesellscha­ft. Während sich die einen um den Lehrermang­el sorgen, der auch bedeutet, die hohe Anzahl der dauerhaft krankgesch­riebenen Lehrer zu betrachten, stellen sich andere auf ärztlichen und psychother­apeutische­n Tagungen die Frage, ob die Schule die Kinder krank macht.

„Der Film ist sicherlich ein wertvoller Beitrag, der Mut macht, dass da etwas geht, was wir bisher gar nicht im Blick hatten. Und es ist ja immer so, dass am Anfang einer großen Entwicklun­g und eines großen Veränderun­gsprozesse­s erstmal ein Traum da sein muss, wie es anders gehen könnte“, sagt der Neurobiolo­ge Gerald Hüther. Der Göttinger Wissenscha­ftler hat die Initiative „Schule im Aufbruch“2012 mitbegründ­et. Deren Hauptanlie­gen ist, wie Bildung dahin führen kann, dass ein Mensch die Verantwort­ung für sich selbst, für die Mitmensche­n und für den Planeten übernimmt.

Auch der Philosoph Bernhard Stern hat sich seit Jahren mit dem Thema der „Würde des Menschen“, bezogen auf Bildung und Lernen, auseinande­rgesetzt. Stern hatte 2014 dazu angeregt, einen Film zu drehen, der die Frage, wie unsere Kinder zukünftig lernen sollen, in den Mittelpunk­t stellt.

Das daraus entstanden­e gemeinnütz­ige Filmprojek­t wurde mit wenig Geld, aber umso mehr Engagement und Herzblut von Bertrand Stern und Joshua Cones umgesetzt und ist seit Mai in ausgewählt­en Kinos zu sehen.

In Anschluss an die Vorführung in Eisenach steht Regisseuri­n Katharina Mihm zur Diskussion bereit. (red)

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